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Kein Neubau: EWG Dresden investiert Millionen in Umbau – Alte Plattenbauten werden zu Traumwohnungen

Vorstände EWG Antje Neelmeijer und Michael Reichel. (Bild: Sabine Mutschke)
Vorstände EWG Antje Neelmeijer und Michael Reichel. (Bild: Sabine Mutschke)

Die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden (EWG) markiert ihr 70. Jubiläum mit einem kühnen Plan: Anstatt neue Gebäude zu errichten, investiert die Genossenschaft über 28 Millionen Euro in die umfassende Modernisierung und Umgestaltung ihrer bestehenden Wohnungen. Diese Entscheidung spiegelt nicht nur die aktuellen Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt wider, sondern zeigt auch eine wegweisende Strategie für die Zukunft des bezahlbaren Wohnraums.

Trotz verfügbarer Flächen für Neubauten hat sich die EWG entschieden, ihre Pläne für neue Wohnprojekte vorerst zurückzustellen. Die wirtschaftlichen Hürden, insbesondere die hohen Baukosten und strengen energetischen Anforderungen, machen den Bau neuer, erschwinglicher Wohnungen ohne staatliche Unterstützung praktisch unmöglich. „Die Baukosten haben Dimensionen erreicht, die eine wirtschaftliche Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum unmöglich machen, wenn keine Förderungen bereitgestellt werden“, betont Michael Reichel, Vorstand der EWG.

Stattdessen liegt der Fokus der EWG auf der energetischen Sanierung und dem umfassenden Umbau bestehender Plattenbauten, insbesondere in Dresden-Gorbitz. Hier plant die Genossenschaft, rund 1.600 Wohnungen zu modernisieren, die den heutigen Wohnansprüchen oft nicht mehr gerecht werden. Viele dieser Wohnungen, die noch aus DDR-Zeiten stammen, sind klein, unpraktisch geschnitten und haben keinen Balkon – Attribute, die sie auf dem heutigen Markt nahezu unvermittelbar machen.

Der Umbau dieser Plattenbauten bietet jedoch eine große Chance. Durch die energetische Modernisierung und den Umbau der Grundrisse werden diese Gebäude in zeitgemäße, attraktive Wohnräume verwandelt. Dies ist besonders wichtig, da die Nachfrage nach energieeffizienten, seniorengerechten Wohnungen und Familienwohnungen mit mehreren Zimmern in den letzten Jahren stark gestiegen ist. „Mit der Veränderung von Grundrissen und der seniorengerechten Ausstattung haben wir bereits umfangreiche Erfahrungen gesammelt“, erklärt Antje Neelmeijer, ebenfalls im Vorstand der EWG.


Hainbuchenstraße in Dresden (Bild: Sabine Mutschke)

Ein Paradebeispiel für diese Transformation ist das Gebäude in der Hainbuchenstraße 2-16. Hier wurden aus ursprünglich 180 Wohnungen, darunter 128 Kleinstwohnungen, nun 82 moderne, verschieden große Wohnungen geschaffen – von der seniorengerechten 2-Zimmer-Wohnung bis hin zur 6-Zimmer-Familienwohnung. Auch in die Außenanlagen fließen erhebliche Mittel, um ein attraktives Wohnumfeld zu schaffen, das den Wünschen der Mitglieder entspricht.


Außenanlage Hainbuchenstraße Dresden (Bild: Sabine Mutschke)

Der Umbau ist jedoch nicht nur ein Gewinn für die Bewohner, sondern auch ein bedeutender Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch den Erhalt und die Modernisierung bestehender Gebäude spart die EWG wertvolle Ressourcen und verringert den Verbrauch von Baumaterialien, was direkt zur Reduktion von CO2-Emissionen beiträgt. „Der Umbau von Plattenbauten ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz“, so Reichel.

Die EWG plant, die umfassende Modernisierung ihrer Bestandsgebäude in Gorbitz bis 2034 abzuschließen. Ab 2027 wird der Fokus auch auf die Sanierung von Altbauten in anderen Stadtteilen wie Löbtau gelegt.

Mit diesen Maßnahmen setzt die EWG ein starkes Zeichen: Bezahlbarer Wohnraum muss nicht neu gebaut werden – durch kluge Modernisierung und Anpassung an moderne Bedürfnisse können bestehende Strukturen aufgewertet und erhalten werden. Dies ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit in Dresden.

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