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Machbarkeitsstudie bestätigt Abbau von Lithium in Zinnwald

Eine vorläufige Machbarkeitsstudie bestätigt Pläne zum Abbau von Lithium in Zinnwald (Archivbild).  / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Eine vorläufige Machbarkeitsstudie bestätigt Pläne zum Abbau von Lithium in Zinnwald (Archivbild). / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Lithium gilt als strategischer Rohstoff und wird etwa für Batterien und High-Tech-Produkte benötigt. Im Grenzgebiet von Sachsen und Tschechien ist der Abbau von Lithium-Erz geplant.

Der geplante Lithium-Abbau in Zinnwald (Osterzgebirge) ist laut einer vorläufigen Studie machbar. Das Projekt sei wirtschaftlich, geologisch und ökologisch umsetzbar, fasste Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH, die Ergebnisse der Untersuchungen zusammen. Die Erschließung der Lagerstätte wird auf eine Milliarde Euro beziffert.

Produktion für 2030 angepeilt 

Wenn alles nach Plan läuft, könnte 2028 mit dem Bau des Bergwerkes begonnen und zwei Jahre später die Produktion beginne, betonte Uhlig. Das Unternehmen rechnet mit bis zu 1.200 direkten und indirekten Arbeitsplätzen, darunter 300 bis 400 im Bergwerk und der Aufbereitung. Momentan gibt es 15 fest angestellte Mitarbeiter.

Uhlig zufolge sorgt die Größe der Lagerstätte für stabile Fördermengen. Wenn man in einer ersten Phase pro Jahr 1,6 Millionen Tonnen Erz fördere, ließe sich das Bergwerk gut 70 Jahre lang betreiben. Damit verbunden wäre die Produktion von 18.000 Tonnen batterietauglichem Lithiumhydroxid jährlich. Bei Produktionserweiterung auf 35.000 Tonnen betrage die Laufzeit 45 Jahre.

Abbau soll in 100 bis 400 Meter Tiefe erfolgen

Nach Angaben des Geschäftsführers soll der Abbau in einer Tiefe von 100 bis 400 Meter erfolgen und die Oberfläche schonen. Uhlig bezeichnete den Abbau als «nachhaltig, störungs- und risikoarm». Die Aufbereitung soll neun Kilometer entfernt in Liebenau erfolgen. Von dort soll sich eine Tunnelbohrmaschine bis in die Lagerstätte fräsen. 

60 Prozent der geförderten Jahresmenge von 1,6 Millionen Tonnen Erz soll nah der Verarbeitung wieder in den Berg eingebracht werden, um die geschaffenen Hohlräume zu füllen, sagte Uhlig. Man untersuche derzeit, ob sich der Rest - größtenteils Quarzsand - in der Bau- und Zementindustrie verwenden lasse. Eine restlose «Null-Prozent-Lösung» werde es aber nicht geben.

Der Geschäftsführer zeigte sich enttäuscht darüber, dass das Vorhaben trotz des neuen EU-Gesetzes zum Umgang mit kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials Act) bisher noch nicht als strategisches Projekt eingestuft wurde. Man sei aber überzeugt, eine wichtige Lagerstätte abbauen zu können und für Investoren interessant zu sein. Sachsens Regierung stehe hinter dem Projekt.

Staatliche Förderung für Abbau beantragt 

Nach Darstellung von Uhlig ist die Lagerstätte geologisch betrachtet die größte in Europa und wohl noch umfangreicher als die in Serbien. Ein Drittel liege auf deutschem Staatsgebiet, zwei Drittel in Tschechien. Auch in Tschechien gibt es Pläne für einen Abbau von Lithium, hieß es. Man habe für Zinnwald Förderung beantragt, aber bisher nicht zugesprochen bekommen. 

Lithium gilt als Schlüsselrohstoff für Batterien und damit für die Energiewende. Das Zinnwald-Projekt wolle einen wichtigen Beitrag zur Rohstoffversorgung in Europa leisten, teilte das Unternehmen mit. «Wir sind uns unserer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Verantwortung für die Region bewusst», sagte Uhlig.

 

Mit Informationsveranstaltungen möchte das Unternehmen auf Bedenken von Anwohnern eingehen. Ein Bürgerdialog war etwa am Montagnachmittag (17 Uhr) in Altenberg geplant.

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