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Nur fünf neue Windkraftanlagen – dafür mehr Genehmigungen

«Trotz leichter Fortschritte gehört Sachsen noch zu den Schlusslichtern im Vergleich der Bundesländer», beklagt der Bundesverband Windenergie. / Foto: Jan Woitas/dpa
«Trotz leichter Fortschritte gehört Sachsen noch zu den Schlusslichtern im Vergleich der Bundesländer», beklagt der Bundesverband Windenergie. / Foto: Jan Woitas/dpa

Der Ausbau der Windenergie in Sachsen stockt weiterhin, trotz Fortschritten bei den Genehmigungen. Experten fordern mehr Tempo beim Ausbau.

Der Ausbau der Windenergie in Sachsen kommt weiterhin nur schleppend voran. Wie das sächsische Umweltministerium auf Anfrage mitteilte, wurden bis Ende September 2024 lediglich fünf neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 23,9 Megawatt in Betrieb genommen. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es noch zehn Anlagen mit einer Leistung von 46,8 Megawatt. 

Genehmigungen als Hoffnungsschimmer

Bei den Genehmigungen zeichnet sich hingegen eine positive Entwicklung ab. Bis Ende September 2024 erhielten 44 Windenergieanlagen eine Genehmigung – deutlich mehr als im Vorjahr mit 29 genehmigten Anlagen. Laut Ministerium wurden zudem für bereits genehmigte Projekte Ausschreibungszuschläge mit einer Gesamtleistung von 306,5 Megawatt vergeben. Sobald diese Anlagen ans Netz gehen, könnten damit rund 300.000 durchschnittliche Privathaushalte in Sachsen mit Strom versorgt werden, so das Ministerium. 

«Wir haben in den letzten Jahren die Bremsen für den Ausbau gelöst und gegen große Widerstände von Verhindern auf Ermöglichen umgesteuert», sagte der scheidende Energieminister Wolfram Günther (Grüne), der das Amt des Energieministers kurz vor Weihnachten an Dirk Panter (SPD) übergab. Sein Ministerium habe dafür gesorgt, dass mehr Flächen für Windenergie zur Verfügung stünden, so Günther weiter. Die steigenden Zahlen bei Anträgen und Genehmigungen sowie die jüngsten Ausschreibungszuschläge seien ein Beleg dafür, dass der Ausbau der Windenergie in Sachsen endlich Fahrt aufnehme. 

Verband: Mehr Dynamik bei Genehmigungen und Zubau nötig

Der Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie, Wolfram Axthelm, sieht dies etwas kritischer: «Trotz leichter Fortschritte gehört Sachsen noch zu den Schlusslichtern im Vergleich der Bundesländer». Positiv sei jedoch die geplante Flächenbereitstellung, die Hoffnung auf einen Durchbruch mache. Um industrielle Kerne in Sachsen erfolgreich zu dekarbonisieren, seien zusätzliche Dynamik bei Genehmigungen und ein deutlicher Zubau erforderlich, betonte Axthelm.

Mit Blick auf die kommenden Jahre hat die neue Koalition aus CDU und SPD angekündigt, den Ausbau der Windenergie- und Photovoltaik-Anlagen in enger Abstimmung mit dem Netzausbau konsequent voranzutreiben.

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