Der Frost in den vergangenen Nächten hat bei den Obstbauern in Sachsen und Sachsen-Anhalt vereinzelte Schäden angerichtet. «Einige zeitige Kirschen hat es erwischt», berichtete die Geschäftsführerin des Obstbauverbands Sachsen und Sachsen-Anhalt, Carmen Kaps. Es seien aber keine Komplettausfälle zu befürchten.
Kein Vergleich zu 2024
Die Situation sei nicht mit dem Vorjahr zu vergleichen, als eisige Temperaturen im April zu Ernteeinbußen von ungefähr 80 Prozent geführt hatten. Die Apfelbäume seien in diesem Jahr noch nicht so weit, dass ihnen der Frost etwas anhaben konnte, sagte Kaps.
Geschlossene Blüten halten Minusgrade ganz gut aus. Sind die Blüten allerdings schon aufgebrochen oder ganz geöffnet, vertragen sie so gut wie keinen Frost mehr. Deswegen sind Spätfröste im Obstbau ein gefürchtetes Problem.
Am Süßen See zwischen Eisleben und Halle stünden etliche Aprikosen-, Pfirsich- und Nektarinen-Bäume, von denen auch einige Frostschäden erlitten hätten. Aber auch dort sei die Lage nicht dramatisch. «Alle sind noch recht entspannt», sagte Kaps.
In dem Anbaugebiet am Süßen See wurde die Methode der Frostschutzberegnung genutzt, um die sensiblen Blüten zu schützen. Dabei werden die Pflanzen mit Wasser besprüht. Beim Gefrieren entsteht sogenannte Erstarrungswärme, die die Blüten und Triebe unter einem Eispanzer vor Frostschäden schützt.
Wettervorhersage durchwachsen
Die Obstbauern hoffen jetzt auf möglichst frostfreie Nächte. «Das ist die große Sorge: Wenn es jetzt ein paar warme Tage gibt und dann nochmal der Frost reinkommt, wäre es problematisch», sagte Kaps.
Laut Deutschem Wetterdienst strömt derzeit aus nördlicher Richtung relativ trockene Kaltluft nach Sachsen und Sachsen-Anhalt. In den Nächten zum Dienstag und Mittwoch könnte es demnach gebietsweise leichten Frost geben. Zum Ende der Woche soll es dann insgesamt wärmer werden.
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