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Sachsen und Tschechien erweitern Kooperation

„Wasserstoff“ steht auf einer Leitung. / Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild
„Wasserstoff“ steht auf einer Leitung. / Foto: Uwe Zucchi/dpa/Archivbild

Von Wasserstoff bis Ukraine-Hilfe: Sachsen und Tschechien wollen ihre Zusammenarbeit auf mehreren Feldern erweitern. Bei einem Treffen von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) mit dem tschechischen Minister für Industrie- und Handel, Josef Sikela, vereinbarten beide Seiten am Dienstag in Prag unter anderem eine Kooperation beim Aufbau und der Nutzung europäischer Netze für Energie- und Wasserstoffleitungen. Trassen für Erdöl und Erdgas, die seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine nicht mehr genutzt werden, sollen dabei zum Transport von Wasserstoff umgerüstet werden.

«Tschechien und Sachsen haben durchaus vergleichbare Wirtschaftsstrukturen, sind industriell geprägt und zugleich Automobil-Land», sagte Dulig der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb seien beide Länder auf preiswerte Energie angewiesen. Das Thema Wasserstoff spiele dabei eine zentrale Rolle. Man habe vereinbart, Vorzeigeprojekte im Bereich der Mobilität voranzubringen, etwa grenzüberschreitenden Verkehr mit Bus und Bahn auf der Basis von Wasserstoff-Antrieb.

Auch mit Blick auf den Wiederaufbau in der Ukraine mit europäischer Hilfe sehen sich Sachsen und Tschechien auf einer Linie. Das betreffe nicht nur die reine Bauwirtschaft, betonte Dulig. «Wir müssen die Ukraine auch wieder befähigen, eine eigenständige Wirtschaft aufzubauen, modern und unabhängig zu werden. Dazu können Tschechien und Sachsen ihren Teil beitragen und sollten sich, gemeinsam mit Polen, an die europäische Spitze der Hilfsländer setzen.»

Gemeinsam wollen Tschechien und Sachsen auf die EU-Kommission einwirken, um beim Beihilferecht zu schnelleren Lösungen zu kommen, die große Investitionen ermöglichen. «Wir müssen jetzt in die neuen Leitbranchen investieren», betonte Dulig und verwies auf die Automobil-, Halbleiter- und Wasserstoffwirtschaft.

Nach Angaben des sächsischen Wirtschaftsministeriums hatte Sikela bei dem Gespräch das Festhalten Tschechiens an der Kernkraft begründet. «Wir können nicht so wie Deutschland massiv die erneuerbaren Energien ausbauen, dies ist bei uns aus topografischen Gründen, aber auch meteorologischen nur sehr eingeschränkt möglich», wurde der tschechische Minister zitiert. Dennoch habe Tschechien 2022 bei den Erneuerbaren ein Plus von 12 Prozent im Vergleich zu 2021 erzielt.

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