Sachsen will Holz aus einheimischen Wäldern besser nutzen. Nach Ansicht von Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) wird das Potenzial von Holz für das Erreichen der Klimaziele bislang noch weit unterschätzt. «Der Reichtum an Holz gerade im Westerzgebirge bietet eine gute Grundlage für lange und robuste Wertschöpfungsketten in der Region - vom Einschlag über die Verarbeitung in Sägewerken bis zum Einsatz als Bau- und Werkstoff in zahlreichen Anwendungen», erklärte Dulig am Dienstag in Eibenstock. Das schaffe Arbeitsplätze vor Ort, verkürze Transportwege, spare Ressourcen und stärke die Wirtschaft im ländlichen Raum insgesamt.
Sachsen verfügt über rund 521.000 Hektar Wald, was rund 28 Prozent der Landesfläche entspricht. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nutzen etwa 1120 Industrie- und Handwerksbetriebe den Rohstoff Holz oder verarbeiten ihn etwa zu Möbeln weiter. Die Branche beschäftigt etwa 16.500 Menschen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 3,6 Milliarden Euro, hieß es. Das Baugewerbe sei dabei noch gar nicht eingerechnet.
Um die bessere Nutzung des Holzes ging es am Dienstag auf einer Fachveranstaltung in Eibenstock. Sachsen verfolgt bei seiner Rohstoffstrategie in puncto Holz den Ansatz einer Kaskadennutzung: Langlebigen Holzprodukten, wie zum Beispiel Bau- oder Konstruktionsholz und Holz bei der Verwendung im Maschinen-, Auto- oder Schiffsbau wird Vorrang vor einer Nutzung als Energieträger gewährt.
«Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ist ein genialer Baustoff. Mit modernen Techniken können wir zum Beispiel Holzhäuser schnell, flexibel, klima- und ressourcenschonend bauen. Und Holz wächst in Deutschland und Sachsens Wäldern mehr als ausreichend», betonte Barbara Meyer, Staatssekretärin im Ministerium für Regionalentwicklung.
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