Polizisten in Sachsen testen künftig regelmäßig neue Volkswagen-Modelle für den Einsatz im Dienstalltag. Dazu stellt der Autobauer kostenfrei sogenannte Vorserienfahrzeuge zur Verfügung, hieß es am Donnerstag zur Unterzeichnung einer Vereinbarung in Zwickau. Das Feedback der Beamten solle in die Entwicklung der Sonderfahrzeuge einfließen und sie besser auf den Einsatz im Alltag abstimmen. Zum Auftakt wurden zwei mit digitalem Polizeifunk und verdeckter Blaulichtanlage ausgestattete Golf 8 für zwölf Monate übergeben. Sie sollen von Kriminalpolizisten genutzt werden.
Volkswagen entwickelt und baut in St. Egidien (Landkreis Zwickau) Sonderfahrzeuge nicht nur für die Polizei, sondern auch für Feuerwehr, Rettungsdienste, Fahrschulen und Taxibetriebe. Der Standort zählt den Angaben zufolge rund 200 Beschäftigte nicht nur im Sonderfahrzeugbau. Dabei will Volkswagen auch dort verstärkt auf Elektromobilität setzen. «Mit Blick in die Zukunft sollten auch E-Fahrzeuge im Sonderfahrzeugbau insbesondere für den polizeilichen Einsatz eine Rolle spielen können», erklärte der Geschäftsführer Technik und Logistik von Volkswagen Sachsen, Reinhard de Vries.
Ein guter Streifenwagen sei mehr als ein Fortbewegungsmittel und müsse den Polizisten Verlässlichkeit, Komfort, ein hohes Maß an Sicherheit sowie ausreichend Platz für die Ausrüstung bieten, betonte Landespolizeipräsident Horst Kretzschmar. Von der Kooperation erhoffe sich die Polizei mehr Praxistauglichkeit künftiger Einsatzfahrzeuge.
Die Kooperation sei keine Verpflichtung für Sachsens Polizei, ihre Fahrzeuge bei Volkswagen zu kaufen, hieß es. Dies laufe weiter über die gesetzlich vorgeschriebenen Vergabeverfahren. Den Angaben nach umfasst der Fuhrpark der Polizei im Freistaat etwa 3100 Fahrzeuge mit einem Durchschnittsalter von sechs Jahren. Seit 2017 flössen jährlich rund 14 Millionen Euro in die Modernisierung der Flotte.
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Zwei Polizisten stehen beieinander. Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild