Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter regiert mit einer Arbeitsgruppe in seinem Ministerium auf die Krise der Automobilindustrie und insbesondere beim VW-Konzern. «Die Taskforce ist bereits in Gründung», sagte der SPD-Politiker der «Freien Presse» (Samstagausgabe).
«Ziel ist es, die verschiedenen Akteure zu bündeln. Wir müssen insgesamt stärker deutlich machen, dass wir ein Automobilland sind, und zwar bis in die kleinste Verästelung mit vielen mittelständischen Unternehmen», sagte Panter. Allein in der Zulieferbranche arbeiteten rund 60.000 Menschen.
Panter: Sachsen im VW-Konzern Gehör verschaffen
Da VW seinen Sitz in Wolfsburg habe und das Land Niedersachsen Anteile halte, müsse sich der Freistaat mit seinen drei Standorten «umso mehr» Gehör verschaffen, sagte Panter. Die Ende vorigen Jahres beschlossenen Sparpläne bei VW belasteten Sachsen überproportional. «Da gibt es nichts zu beschönigen.»
Volkswagen hat mit Absatzproblemen zu kämpfen. Deswegen will das Unternehmen bundesweit 35.000 Jobs abbauen. In der Gläsernen Manufaktur in Dresden soll die Produktion auslaufen. Im E-Auto-Werk Zwickau wird die Fertigung auf zwei Audi-Modelle eingedampft. Bisher werden dort auch ID-Modelle sowie der Cupra Born gefertigt.
Fahrzeug-Recycling als Chance für zweites Standbein
VW plant außerdem, Zwickau zu einem Standort für das Recycling von Fahrzeugen zu machen. Der Wirtschaftsminister sieht darin eine Chance. Es sei jedoch die Frage, wie dies umgesetzt werde.
Ohnehin dürfe die Recycling-Idee nur ein zusätzliches Standbein werden. «Sie soll die Fahrzeugproduktion, die wir uns jetzt und in der Zukunft wieder auf höherem Niveau wünschen, nur ergänzen und nicht ersetzen», betonte Panter.
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