Der Zustand der teilweise eingestürzten Dresdner Carolabrücke ist nach erneuten Untersuchungen schlechter als gedacht - vorerst ist nach Angaben der Stadtverwaltung keine Schifffahrt möglich. «In Anbetracht der Verschlechterung des Bauwerkszustandes kann deshalb im Moment keine Freigabe für die Schifffahrt erfolgen», teilte die Stadt am Abend mit. Ein sogenanntes Schallemissionsmonitoring habe erneut ein auffälliges Ereignis gebracht, das sich als Spanndrahtbruch herausstellte.
Damit könnten nach derzeitigem Stand frühestens am Montag (24. Februar) wieder Schiffe angemeldet die Brücke passieren. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sei darüber informiert worden.
Standsicherheit wird bewertet
Die festgestellten Spanndrahtbrüche würden derzeit vom Gutachterbüro ausgewertet und die weitere Standsicherheit der Brückenzüge bewertet. «Auf dieser Basis wird über das weitere Vorgehen zum Abbruch entschieden», erklärte die Stadtverwaltung. Ziel sei weiterhin ein zügiger Abriss mit gleichzeitig möglichst geringen Einschränkungen für die Schifffahrt.
Nach dem Einsturz an der Carolabrücke in der Nacht zum 11. September wurde die Elbe in diesem Abschnitt fünf Monate gesperrt. Die Passage ist dann Anfang Februar für die gewerbliche Schifffahrt per Voranmeldung freigegeben worden. Ab Dienstag sollte die Fahrt dann im Einbahnstraßenmodus ohne Einschränkungen frei sein.
Brüche am Dienstagmorgen und Nachmittag festgestellt
Am Dienstagmorgen waren am noch stehenden Brückenzug A der Carolabrücke Brüche im Spannstahl aufgezeichnet worden. Weitere Brüche stellte das mit dem Monitoring beauftragte Gutachterbüro laut Angaben der Stadt am frühen Nachmittag fest.
Die Abrissarbeiten am eingestürzten Brückenzug wurden wegen der neuen Risse vorerst eingestellt. Dass sie für Schäden an den noch stehenden Teilen verantwortlich sind, ist laut Angaben der Stadt ausgeschlossen, da es keinerlei Berührungspunkte zu deren Beton gebe.
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