Feierstunde für den Leipziger City-Tunnel: Mit der Fertigstellung der rund vier Kilometer langen unterirdischen Trassenführung hatte am 15. Dezember 2013 auch die neue S-Bahn Mitteldeutschland ihren Betrieb aufgenommen. «Der Tunnel ist der Motor für die Entwicklung in der gesamten Region», sagte am Donnerstag der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Martin Walden, am Leipziger Hauptbahnhof. Derzeit fahren täglich rund 90.000 Fahrgäste mit den Zügen der S-Bahn Mitteldeutschland.
Ab 2026 stehen bei der S-Bahn Mitteldeutschland Veränderungen an. Der Bahn zufolge wird dann nur noch ein Teil der Linien von DB Regio gefahren, andere Strecken übernimmt das private Bahnunternehmen Netinera, zu dem die Länderbahn gehört. Die Verträge mit den beteiligten Unternehmen wurden demnach am Donnerstag unterzeichnet. Neu vergeben wurden die Verbindungen von Leipzig nach Döbeln und Riesa sowie Plauen im Vogtland.
Dann kommen auch 75 neue, batteriebetriebene Züge im Mitteldeutschen S-Bahnnetz auf die Schiene. «Mit der Lieferung der Mireo-Züge ermöglichen wir mehr Flexibilität für den Mitteldeutschen ÖPNV, eine höhere Kapazität je Zug und mehr Komfort für die Fahrgäste», sagte Gerhard Greiter, Chef North East and Eastern Europe bei Siemens Mobility. Dabei gehe es einen Schritt weiter in Richtung Verkehrswende auf der Schiene, mit mehr Platz und besserer Ausstattung werde Bahnverkehr immer attraktiver.
Insgesamt 10,6 Millionen Zugkilometer pro Jahr werden die neuen Züge auf dem Netz der Mitteldeutschen S-Bahn abdecken. Das Auftragsvolumen beläuft sich laut Siemens Mobility auf etwa 500 Millionen Euro. Die Züge bieten jeweils bis zu 200 Sitzplätze, Mehrzweckbereiche und eine separate 1. Klasse mit Ledersitzen. Es gibt kostenloses WLAN, Familienbereiche und barrierefreies Reisen.
Die neue Ära des Nahverkehrs für den Wirtschaftsraum Leipzig/Halle und dessen Umland hatte vor zehn Jahren mit der Fertigstellung des City-Tunnels begonnen. Das Großprojekt wurde in etwa zehnjähriger Bauzeit realisiert. Die Kosten stiegen in der Zeit erheblich, von veranschlagten 572 Millionen Euro auf 960 Millionen Euro.
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