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Einmaliger Einblick in das mittelalterliche Freiberg

Graben für Einblicke ins mittelalterliche Freiberg. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Graben für Einblicke ins mittelalterliche Freiberg. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Freiberg wurde vom Silberbergbau geprägt. Grabungen legen im Untergrund der Stadt die Vergangenheit frei.

Rund 700 Jahre alte Überreste einer Gebäudefassade sind in der historischen Altstadt von Freiberg freigelegt worden. Die Ausgrabungen laufen im Vorfeld des Erweiterungsbaus des sächsischen Oberbergamtes. «Die Fassade stürzte als Folge des unterirdischen mittelalterlichen Silberbergbaus im 13. Jahrhundert ein», sagte Archäologin Cornelia Rupp vom Landesamt für Archäologie Sachsen. «Danach wurde der Schachteinbruch verfüllt.»

Schmelzofen und Keramikfragmente

«Aus den historischen Quellen ergibt sich, dass Teile des Gebäudes noch im 16. Jahrhundert standen, im frühen 19. Jahrhundert war das Areal eine parkähnliche Anlage, also da stand schon nichts mehr», sagte Grabungsleiter Silvio Bock. Neben Mauerresten wurden auf den rund 105 Quadratmetern die Fundamentreste eines technischen Ofens aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. «Das könnte ein Schmelzofen gewesen sein, wie er in Freiberg häufig zum Vorschein kommt», sagte Bock. 

Außerdem kamen zahlreiche Keramikfragmente zum Vorschein - allerdings in Scherben und teils mit Schlacke und Metall behaftet. Vermutlich handelt es sich dabei um kleinere Schmelztiegel und Probiergefäße. Einige Scherben sind auch aus dem 12. Jahrhundert, der Gründungszeit Freibergs.

Tonfigur und Münzen

Auch eine Tonfigur - ein Wiegenkind aus dem 15. Jahrhundert, das wahrscheinlich das Christuskind darstellt, wurde gefunden. Ebenso fanden die Ausgräber zwei Münzen, die noch auf die Bestimmung durch die Numismatik warten. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Pfennig und einen Groschen aus dem 16. Jahrhundert. Insgesamt wurden seit September 157 Befunde dokumentiert. Die Arbeiten in Freiberg werden voraussichtlich in der zweiten Maiwoche abgeschlossen sein.

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