Im Vorfeld der Verlegung der Bundesstraße 169 Riesa-Salbitz sind mehrere archäologische Funde freigelegt worden. «Der Bereich wurde zu verschiedenen Epochen immer wieder von Menschen aufgesucht», sagte der Referatsleiter des Landesamtes für Archäologie, Christoph Heiermann. «Zu den Entdeckungen zählen 5500 Jahre alte steinzeitliche Gruben sowie Artefakte der Eisenzeit vor rund 2800 Jahren und aus der Epoche der römischen Kaiserzeit, um das Jahr 350 nach Christus.»
«Abdrücke von Pfosten und Hausgrundrissen belegen eine intensive Besiedlung. Die zahlreichen Einzelfunde von Keramikscherben und Feuersteingeräten werden in der Zentrale des Landesamtes ausgewertet», sagte Heiermann weiter. Es wurden 385 Einzelbefunde freigelegt.
Erde für Voruntersuchungen abgetragen
Auf der geplanten Trasse wurde auf etwa vier Kilometern Länge eine Fläche von rund 52.000 Quadratmetern geöffnet. Dabei wurden mit dem Bagger zwischen 40 Zentimeter und einem Meter Boden abgetragen, um die darunter vorhandenen Bodeneingriffe sichtbar zu machen. Ab April 2025 sind die archäologischen Voruntersuchungen des südlichen Bauabschnitts bis Salbitz geplant, ebenfalls auf einer Länge von vier Kilometern. «Parallel dazu beginnen im nördlichen Abschnitt die eigentlichen Grabungen», sagte Heiermann. Die Verlegung der Bundesstraße ist notwendig, um mehrere Ortschaften vom überregionalen Verkehr zu entlasten.
«Die Funde verdeutlichen die kulturelle Bedeutung des Baugebietes», sagte der Niederlassungsleiter des Landesamtes für Straßen und Verkehr (Leipzig), Markus Heier. «Während die weiteren archäologischen Untersuchungen laufen, werden wir die Zeit nutzen, um wichtige bauvorbereitende Maßnahmen wie die Verlegung einer Höchstspannungsstromtrasse und die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen voranzutreiben.»
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