Leipzig gedenkt der friedlichen Revolution im Herbst 1989 - und der Oberbürgermeister hält das Erinnern daran für wichtiger denn je. Der Versuch, 1989 lebendig zu halten und neu zu definieren, was heute die Aufgaben sind, sei absolut angebracht, sagte Burkhard Jung dem Sender MDR Aktuell. «Niemals war ein Erinnern an 89 wichtiger.»
Man befinde sich derzeit in einer polarisierenden Situation, in der die Demokratie-Skepsis stark zugenommen habe, sagte der SPD-Politiker. Es gehe darum, sich wieder zu vergegenwärtigen, dass Demokratie von unten gelebt werde.
Zum 35. Jahrestag der friedlichen Revolution wird auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Leipzig erwartet. Bei einem Festakt im Gewandhaus soll er am Nachmittag die traditionelle Rede zur Demokratie halten. Danach schließen sich ein Friedensgebet in der Nikolaikirche und das Lichtfest mit Installationen und Musik an.
Am 9. Oktober 1989 hatten in Leipzig mindestens 70.000 Menschen mit dem Ruf «Wir sind das Volk» demonstriert. Der Tag gilt als entscheidend für die friedliche Revolution in der DDR. Einen Monat später fiel die Mauer in Berlin.
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