Der Nanoelektroniker Oliver G. Schmidt ist zum ersten wissenschaftlichen Leiter des Chemnitzer Forschungszentrums MAIN ernannt worden. Mit dieser Einrichtung an der Schnittstelle zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften habe die Universität in vielerlei Hinsicht Neuland betreten, sagte Schmidt (51) am Montag. Ziel sei es, eine neue Klasse von extrem dünnen Materialien - sogenannten Nanomembranen - zu entwickeln. Die könnten etwa als Energiespeicher, Solarzellen oder Roboter im Miniaturformat eingesetzt werden.
Als Beispiele aus jüngster Zeit wurde die Entwicklung von künstlicher Haut mit mikroelektronischer 3D-Sensorik genannt, und auch von Batterien, die kleiner als ein Salzkorn sind. Forscher des Zentrums haben zudem selbstreinigende antibakterielle Schwämme entwickelt, etwa für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie und Medizintechnik.
Für das Forschungszentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) war ein rund 34,3 Millionen Euro teurer Neubau errichtet worden. Es biete etwa 120 Wissenschaftlern modernste Forschungs- und Arbeitsbedingungen, hieß es. Er sei fest davon überzeugt, dass Schmidt wichtige Impulse für das Zentrum und den Bereich Materialien und intelligente Systeme geben werde, sagte der Rektor der TU Chemnitz, Gerd Strohmeier. «Dies betrifft nicht nur das Erbringen weltweit herausragender Leistungen in der Spitzenforschung, sondern auch die Förderung des hochqualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchses.»
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