Sachsens Wissenschaft beteiligt sich mit Ideen am Wettbewerb von Bund und Land für neue Großforschungszentren in den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen. Die Technische Universität Bergakademie Freiberg sieht sich laut Mitteilung vom Freitag wegen ihrer engen Verbindungen zu der Rohstoff- und Energieregion und dem mitteldeutschen Revier in besonderer Verantwortung, den regionalen Strukturwandel zu unterstützen.
Drei Beiträge «betreffen wichtige gesellschaftliche Herausforderungen, wie den Klimaschutz und die nachhaltige Ressourcennutzung» und greifen regionale Stärken und Besonderheiten auf, wie Rektor Klaus-Dieter Barbknecht sagte. Im Verbund mit den Technischen Universitäten Chemnitz und Dresden schlagen die Freiberger ein Großforschungszentrum für Zukunftsenergien vor, das innovative Ansätze für die Energiegewinnung, -speicherung und -nutzung untersucht.
Die Ergebnisse sollen eine Grundlage für die nachhaltige Energieversorgung von Wirtschaft, Verkehr und Gesellschaft in der Region schaffen. Eine Initiative zielt auf Technologien für klimagerechte Versorgung mit Wasser, Energie und Nahrungsmitteln, und ein Europäisches Forschungszentrums für Weltraumressourcen soll die Voraussetzungen zur Errichtung bemannter Stationen auf erdnahen Himmelskörpern wie Mond und Mars entwickeln.
Spitzenforscher der TU Dresden (TUD) bewerben sich im Verbund mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Unternehmen mit dem Konzept eines Saxonian Institute of Technology (SIT). Es soll digitale Innovationen für die Zukunft gestalten - für die Bereiche Gesundheitsversorgung, Ernährung, Mobilität und Energie.
In Sachsen sollen bis 2023 zwei neue Großforschungszentren entstehen, mit insgesamt bis zu 3000 neuen Jobs in den beiden Regionen. Laut TUD erhalten im Juli je drei Projekte den Auftrag zur Konzeption; im zweiten Quartal 2022 werde endgültig entschieden. Pro Zentrum stellen Bund und Freistaat langfristig jährlich bis zu 170 Millionen Euro zur Verfügung.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH