Mit der Uraufführung eines Requiems von Sven Helbig hat das Gedenken an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg begonnen. Bei den verheerenden Luftangriffen britischer und amerikanischer Bomber am 13. Februar 1945 und in den beiden Tagen danach waren bis zu 25.000 Menschen ums Leben gekommen. Vor diesem Hintergrund wird jedes Jahr auch in Gedenkkonzerten an die Tragödie erinnert.
Requiem soll für Trauer und Neuanfang gleichermaßen stehen
Bei der Aufführung in der voll besetzten Dresdner Kreuzkirche interpretierte der Kreuzchor zunächst die Trauermotette «Wie liegt die Stadt so wüst» von Rudolf Mauersberger. Im Anschluss erklang erstmals Helbigs «Requiem A», das er anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung von Dresden verfasste. Der Buchstabe steht für «Anfang», aber auch für Schlüsselmotive des Textes wie Aufbruch, Asche und Atmen.
Helbig versteht sein «Requiem A» als Reflexion über Verlust, Erneuerung und Hoffnung, als Meditation über die menschliche Widerstandskraft und die Möglichkeit eines Neuanfanges. Bei der Aufführung mit dem Kreuzchor und der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Leitung von Kreuzkantor Martin Lehmann wirkte auch der Sänger René Pape mit. Helbig steuerte elektronische Klänge bei, der isländische Filmkünstler Máni M. Sigfusson Visualisierungen auf einem riesigen «A», das über die Bühne gespannt war.
Weitere Aufführung in Wien geplant
Aus Anlass des Gedenkens war das Publikum gebeten worden, auf Applaus zu verzichten. Beim jährlichen Gedenkfest zum Kriegsende in Wien soll das Werk am 8. Mai auf dem Heldenplatz der österreichischen Hauptstadt aufgeführt werden - dann mit den Wiener Symphonikern und dem Dresdner Kreuzchor.
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