Im Zuge der existenziellen Krise der Sächsischen Dampfschiffahrt hat der Vorsitzende der Fachgruppe Elbeschiffahrt Dresden im Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Lars Funke, eine erneute Diskussion um den Ausbau der Elbe angeregt.
„Die Sächsische Dampfschiffahrt, ihre Gesellschafter, der Freistaat Sachsen und die Banken haben im vergangenen Jahr Vieles in die Wege geleitet, um die Flotte zu retten und zukunftsfähig aufzustellen“, sagt er. „Gerade in den Zeiten des Klimawandels wäre es zudem sinnvoll, über die nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schifffahrt zu sprechen.“
In den vergangenen zwei Jahren hatte das monatelange extreme Niedrigwasser maßgeblich dazu geführt, dass das über 180 Jahre alte Traditionsunternehmen in eine sehr schwierige Situation geriet und eine drohende Insolvenz nur dank der Beschlussfassung eines Sanierungskonzeptes abgewendet werden konnte. Auch angesichts der großen Resonanz in den touristischen Wachstumsregionen Dresden und Sächsische Schweiz hält Lars Funke es darüber hinaus für geboten, Maßnahmen zu diskutieren, um stabile Fahrwasserbedingungen in der Zukunft zu gewährleisten.
„Dies wäre auch ein deutliches Signal an die deutsche und tschechische Frachtschifffahrt sowie die Häfen“, sieht er weitere Auswirkungen, die sich etwa mit dem Bau von Staustufen verbinden würden. „In Zeiten des Klimawandels und der immensen Belastungen im Straßenverkehr könnte die Binnenschifffahrt auf der Elbe wieder eine größere Bedeutung erlangen.“ Zudem wäre es seiner Ansicht nach möglich, dank der Einbindung von Wasserkraftwerken einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Die Fachgruppe Elbeschiffahrt Dresden beschäftigt sich seit 1984 mit der Traditionspflege der Schifffahrt auf der Oberelbe und war aktiv an der Rettung und Wiederindienststellung des Dampfers „Diesbar“ beteiligt. Heute unterstützen die 30 Mitglieder die Sächsische Dampfschiffahrt auch in der Organisation von Veranstaltungen und Sonderfahrten. So findet dank der Initiative der Fachgruppe am 6./7. Juni 2020 nach über 30 Jahren wieder eine Zwei-Tages-Fahrt unter dem Motto „Auf den Spuren unserer Vorfahren“ ins böhmische Litomerice statt.
Für die Schifffahrt, das Klima und die Energie
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