„Nächster Halt: Reichenbachstraße – Studentenwerk“, hallt es durch die komplette Straßenbahn. Sogar mit Kopfhörern in den Ohren, schaue ich auf. Die entspannte Musik läuft und ich beobachte wie immer die Menschen, die umher laufen.
Menschen. Viele Menschen. Mehr als sonst. Ich muss schmunzeln.
Das Mädchen, was neben mir sitzt, hat eine schwarz-weiße Tasche der Technischen Universität Dresden. Sie blickt neugierig hinein. Ich lächle. Es wurden wohl die Taschen für die Erstsemester verteilt.
„Nächster Halt. Nürnberger Platz“, ertönt es.
Die Straßenbahn wird leer. Diejenigen, die aussteigen, schauen nach links, nach rechts; halten einen Plan in der Hand und laufen dann einfach gemeinsam los ... und ich muss unwillkürlich an mein erstes Semester denken.
Ewig ist es her, dass ich durch die Straßen Dresdens geirrt bin und mich fragte, wie ich in 20 Minuten aus Dresden Strehlen zum Nürnberger Platz kommen sollte. Und eines habe ich gelernt: Es ist unmöglich, ohne Anfang oder Ende einer Vorlesung zu verpassen.
Alsooo, willkommen im Paradies, liebe Erstsemester! Und das meine ich auch ehrlicherweise so ... obwohl eine 20 Minuten Pause manchmal viel zu knapp bemessen sein mag, btw. ;)
‚Unabhängigkeit’, summte die Stimme in meinem Kopf. Studieren was ich möchte. Kurse wählen, die mich interessieren und alles allein planen. Manche werden jetzt darüber lachen oder die Mühen sehen, die hinter all dem stecken. Doch irgendwie ist diese Zeit magisch.
Realismus ist gut: Ohne die ein oder andere schwere Klausur, ohne Formulare und ohne ein wenig Zeitmanagement, schaffen es wahrscheinlich die wenigsten, ihr Studium erfolgreich zu Ende zu bringen.
Trotzdem ist die Studentenzeit eine wunderbare. Menschen kennenlernen, alleine wohnen, sich durch Papierstapel forsten und am Ende stolz sein, dass man trotzdem irgendwie durchsieht: Das alles gehört dazu. Und es ist wunderbar!
„Wie komme ich zum HSZ (Hörsaalzentrum)?“
„Was zur Hölle ist OPAL? Und wozu brauche ich ‚selma’?“
„Wie bezahle ich mein Essen in der Mensa?“
„HISQIS? Was?? “ – Und der möglicherweise einsetzende Verzweiflungsschrei, mit dem Wunsch nach einem geregelten Schulalltag.
Tja. So ist das. Sowas kommt vor. Und es ist schön. Vielleicht nicht so wunderschön, wie mit einem warmen Tee bei Kerzenschein am Kamin zu sitzen. Aber es ist etwas Neues. Etwas Spannendes. Anders. Und irgendwie eben schön.
Letztendlich überwiegt die Freude, ein Semesterticket für (alle!!) Busse und Bahnen zu besitzen, endlich sagen zu können ‚Ich bin Student/in’ und Zuhause freudig von neuen Treffen und der coolen WG zu berichten.
Genießt die neue Zeit. Verzweifelt nicht ... und bleibt motiviert. Es lohnt sich!
WELCOME, #studentlife!
WELCOME, liebe #Erstis.