Das mangels Nachfrage vor zwei Monaten geschlossene Dresdner Impfzentrum in der Messe ist wieder in Betrieb. Lange vor der Wiederöffnung am Mittwochmorgen bildete sich eine mehr als 100 Meter lange Warteschlange vor der Tür. Unter den Impfwilligen waren viele Ältere, aber auch junge Leute. Los geht es nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit 700 Impfungen pro Tag, noch ohne Online-Termin. «Wir können noch mehr, wollen aber erstmal anfangen», sagte ein Sprecher. Zur Verfügung stehe Impfstoff von Biontech/Pfizer, Moderna und Johnson & Johnson.
Das DRK Sachsen arbeitet den Angaben nach mit Hochdruck an der Ausweitung der Kapazitäten. Die Nachfrage nach Impfterminen sei weiterhin höher als das Angebot, hieß es. Ab Freitag 13 Uhr stehe auch ein Terminbuchungssystem wie im Frühjahr zur Verfügung für die festen Impfpunkte und Impfzentren in den Landkreisen und kreisfreien Städten. In den kommenden Wochen sollen nach und nach weitere Impfpunkte auf das Terminportal umgestellt werden.
Bis zum 6. Dezember werde flächendeckend weiterhin mit Wartekärtchen vor Ort gearbeitet, es müsse mit erheblichen Wartezeiten gerechnet werden. «In einigen Fällen kann es sein, dass bereits vor Ende der ausgewiesenen Öffnungszeit Impfwillige abgewiesen werden, da die Tageskapazität erreicht ist.»
Der Freistaat ist Schlusslicht bei den Immunisierungen in Deutschland. Laut der Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) sind aktuell bisher 58,2 Prozent der Menschen Bevölkerung ab zwölf Jahren vollständig geimpft und 9,9 Prozent haben inzwischen eine Auffrischungsimpfung erhalten - bei steigender Tendenz. Die niedrige Impfquote gilt als eine der Hauptursachen für die hohen Inzidenzwerte. Nach Angaben des DRK-Sprechers hat sich die Zahl der Erstimpfungen in der vergangenen Woche verdoppelt gegenüber der Vorwoche. «Mittelfristiges Ziel sind landesweit 10.000 Impfungen pro Tag und das Fernziel 20.000.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH