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Ostdeutsche Maschinenbaubranche kämpft um Azubis

In der ostdeutschen Maschinenbaubranche herrscht Nachwuchsmangel. (Symbolbild) / Foto: Oliver Berg/dpa
In der ostdeutschen Maschinenbaubranche herrscht Nachwuchsmangel. (Symbolbild) / Foto: Oliver Berg/dpa

Ostdeutsche Maschinenbauer kämpfen mit unbesetzten Lehrstellen und sinkenden Bewerberzahlen. Der Branchenverband fordert mehr Praxisnähe - und eine bessere Berufsorientierung an Schulen.

In der ostdeutschen Maschinenbaubranche klaffen Bedarf und Nachfrage vor dem neuen Ausbildungsjahr so stark auseinander wie nie zuvor. Wie aus einer Umfrage des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Ost hervorgeht, berichteten 77 Prozent der Ausbildungsbetriebe, dass sie Schwierigkeiten haben, offene Stellen zu besetzen. Vor zehn Jahren waren es noch 50 Prozent.

Vergebliche Suche nach Bewerbern

Den Angaben zufolge gab es zum Umfragezeitpunkt Mitte Juli/Mitte August in jedem zweiten Unternehmen noch freie gewerblich-technische Ausbildungsplätze und in jedem fünften Betrieb freie kaufmännische Ausbildungsstellen. Die Mehrheit der Firmen sieht geringe Chancen, diese bis zum Ausbildungsstart zu besetzen. 69 Prozent der Betriebe schätzen die Aussichten als «eher niedrig» ein, 22 Prozent halten es für «aussichtslos».

Rund 85 Prozent der Unternehmen, die technische Ausbildungsberufe anbieten, führen die Probleme auf fehlende Bewerbungen zurück, bedingt durch den häufigen Studienwunsch und unzureichende Berufsorientierung an Schulen. 60 Prozent kritisieren zudem, dass Schulabsolventen nicht ausreichend auf die Berufspraxis vorbereitet sind.

Praktika als Schlüssel zur Nachwuchsgewinnung

Verbandschef Oliver Köhn fordert etwa mehr Pflichtpraktika, um traditionelle Berufsinteressen aufzubrechen und mehr junge Frauen für technische Berufe zu gewinnen. Momentan sei im ostdeutschen Branchenschnitt lehrjahrübergreifend unter zehn technischen Auszubildenden eine junge Frau.

Demnach setzen ostdeutsche Maschinenbauer verstärkt auf ihre eigenen Auszubildenden, um den Fachkräftemangel abzufedern. Sie engagieren sich in Schulen, auf Ausbildungsmessen und in sozialen Netzwerken, um junge Menschen für eine Ausbildung zu gewinnen. Dabei werden auch die Azubis selbst aktiv in das Recruiting eingebunden, indem sie unter anderem ihre Berufe in Schulen vorstellen oder Inhalte für Social Media erstellen.

Zum ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau zählen laut Verband rund 440 Unternehmen mit 77.600 Beschäftigten. Etwa 350 der Betriebe sind Mitglied im VDMA Ost.

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