Mit Blick auf die Landtagswahlen in Sachsen im kommenden Jahr hat Sozialministerin und SPD-Spitzenkandidatin Petra Köpping einen Strategiewechsel ihrer Partei gefordert. «Mir ist es wichtig, dass die Leute sehen, dass eine Koalition zusammenarbeiten kann», sagte Köpping im Interview des Deutschlandfunks, das am Mittwoch ausgestrahlt wurde. Die schlechten Umfragewerte der Ampel-Regierung in Verbindung mit den beiden SPD-Wahlschlappen in Bayern und Hessen seien «besorgniserregend».
Die Bundesregierung habe «gute Programme umgesetzt», diese aber nicht gut genug kommuniziert. «Wichtig ist, dass wir nach außen treten und unsere Ergebnisse präsentieren können.» Ergebnisse seien oft Kompromisse. Diese müssten deutlich gemacht und den Bürgerinnen und Bürgern insgesamt klarer kommuniziert werden. Köpping sagte, sie wolle den Menschen gute Angebote und Perspektiven bieten, damit sie wieder das Vertrauen lernten.
Die Tatsache, dass die SPD - anders als in Bayern und Hessen - bereits Regierungsverantwortung hat, sieht Köpping als Vorteil. Sie sei bereits «ein bekanntes Gesicht» und als Gesundheitsministerin wisse sie, «dass man sich auch mal in den Wind stellen muss, wenn es Gegenwind gibt».
Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Köpping die SPD als Spitzenkandidatin in die Landtagswahlen in knapp einem Jahr führen soll. Vor vier Jahren hatten die Sozialdemokraten im Freistaat mit 7,7 Prozent der Zweitstimmen ihr bisher schlechtestes Ergebnis erzielt. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa kam sie Ende August auf 7 Prozent. Nun wollen die Sozialdemokraten wieder deutlich zweistellig werden. Der Landesverband der Partei hat nach Angaben eines Sprechers aktuell rund 4500 Mitglieder.
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