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Sachsens Sozialministerin Petra Köpping soll SPD Spitzenkandidatin bei Landtagswahl werden

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping spricht im Herbert-Wehner-Haus. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild
Sachsens Sozialministerin Petra Köpping spricht im Herbert-Wehner-Haus. / Foto: Robert Michael/dpa/Archivbild

Sachsens Sozialministerin Petra Köpping soll die SPD als Spitzenkandidatin in die Landtagswahl in knapp einem Jahr führen. Das gab der Landesvorstand am Montag in Dresden bekannt. Ein außerordentlicher Parteitag am 25. November muss über die Entscheidung von Präsidium und Vorstand noch abstimmen. Aufgabe sei es gewesen, «die Grundlage für ein gutes SPD-Ergebnis» zu legen, sagte die Landesvorsitzende Kathrin Michel.

«Ich trete als Spitzenkandidatin für meine Partei, für meine SPD an», sagte Köpping. «Das ist eine große Ehre und das ist eine große Herausforderung, die ich demütig und kämpferisch annehme». Ihr Ziel für die Sozialdemokraten am 1. September 2024 sei, «wenigstens zweistellig zu sein». Es sei «keine leichtfertige Entscheidung» für sie gewesen, «so etwas hatte ich auch noch nicht», sagte die 65-Jährige. Sie habe es sich lange überlegt, ob sie diese Verantwortung übernehmen will. «Wenn es schwierig wird, kann ich nicht einfach nach Hause gehen, wenn man mich braucht.»

Eine untypische Karriere für eine Ostdeutsche

Bürgermeisterin, Landrätin, Landtagsabgeordnete, Ministerin, Vize-Landeschefin und Co-Kandidatin für den Bundesvorsitz, das sei eine untypische Karriere für eine Ostdeutsche, sagte Michel. Sie sei durchsetzungsstark, zielorientiert und zugleich herzlich und emotional, stets um Konsens bemüht, bereit, Verantwortung zu übernehmen und stelle sich auch kritischen Situationen. «Sie hört zu, hat ein Herz für die Sächsinnen und Sachen und sie ist eine von hier.»

Sie spüre Angst, Verunsicherung und Orientierungslosigkeit vieler Menschen, sagte Köpping. «Eine solche Stimmung im Land kann kein Politiker gut finden.» Ob Corona, Flüchtlingskrise oder Hochwasser, sie sei schon in schwierigen Situation «mittendrin» gewesen und wolle auch die jetzt nötigen Veränderungen mitgestalten. «Es geht um die Zukunft unseres Landes.» Dazu gehöre, eigenes Handeln zu reflektieren, Rechenschaft abzulegen und Schlussfolgerungen aus Fehlern zu ziehen, um Vertrauen zu schaffen.

Das habe sie auch nach Kritik an der Vergabe von Fördermittelvergabe getan. «Wir haben es nicht einfach weggewischt, sondern an der Stelle gehandelt.» Es hätten alle gesehen, «wie schwer mir das auch gefallen ist», sagte sie zur Entlassung ihres Staatssekretärs. «Menschen zuhören, miteinander verbinden» bleibt ihr Credo. Es gebe immer eine Gemeinsamkeit, «wo man sich findet, genau das will ich nach vorn stellen». Die Menschen sehnten sich nach Harmonie und Gemeinschaft.

Bei der Wahl 2019 hatte die SPD mit 7,7 Prozent der Zweitstimmen ihr bisher schlechtestes Ergebnis erzielt, 2014 waren es noch 12,4 Prozent gewesen. In der derzeitigen Koalition ist sie nach CDU und Grünen der kleinste Regierungspartner. In der jüngsten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa kam sie nur auf 7 Prozent. Sie hat nach Angaben eines Sprechers derzeit rund 4500 Mitglieder landesweit.

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