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Protest gegen geplante Flüchtlingsunterkunft: Demonstranten ziehen zum Wohnhaus von Ministerpräsident Kretschmer

Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Teilnehmer einer Protestversammlung gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Dresdner Norden sind am Sonntag zum Wohnhaus von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gezogen. Auf einem bei X (vormals Twitter) geposteten Video ist zu sehen, wie Dutzende Menschen hinter einem Banner mit der Aufschrift «Nein zum Heim», unter «Kretschmer muss weg»-Rufen eine Wohnstraße entlang laufen. «Politiker dürfen sich auch zu Hause nicht mehr wohlfühlen, wenn sie über die Köpfe hinweg entscheiden», hetzte ein Mann die Menge über Mikrofon auf. Nach Medienberichten riegelte die Polizei das Gebiet um Kretschmers Wohnhaus ab.

Eine pöbelnde Menge sei in Kretschmers privates Lebensumfeld «eingedrungen», postete Justizministerin Katja Meier (Grüne) am Nachmittag auf X. Solche «Heimsuchungen» seien kein Ausdruck legitimer politischer Auseinandersetzung, sondern «ein schändlicher Angriff auf unsere Demokratie». Vize-Ministerpräsident und Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sprach laut Mitteilung von einer «inakzeptablen Missachtung der Demokratie».

Die Versammlung vor der alten Schule, zu der die rechtsextreme Partei «Freie Sachsen» aufgerufen hatte, deren Aufzug und ein Gegenprotest blieben «ohne Vorkommnisse», sagte ein Sprecher des Lagezentrums der Polizei auf Anfrage. Vor drei Wochen hatten Unbekannte versucht, an dem für die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft vorgesehenen Gebäude Feuer zu legen. Die Flammen erloschen jedoch, ehe sie die zuvor mit brennbarer Flüssigkeit versehene Fassade erreichten.

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