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Rechten-Demos und Gegenproteste zum Kulturhaupstadt-Start

Hunderte Menschen beteiligen sich in Chemnitz an Demonstrationen. / Foto: Jan Woitas/dpa
Hunderte Menschen beteiligen sich in Chemnitz an Demonstrationen. / Foto: Jan Woitas/dpa

Der offizielle Startschuss von Chemnitz als Kulturhauptstadt wird von Demonstrationen begleitet. Gegen einen Aufmarsch der rechtsextremen Freien Sachsen gibt es laustarken Protest.

Am Eröffnungstag des Kulturhauptstadtprogramms in Chemnitz haben laut Polizei rund 1.000 Menschen gegen eine Demo der rechtsextremen Freien Sachsen protestiert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte zu dem Gegenprotest und einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus aufgerufen.

An der Demonstration der rechtsextremistischen Kleinstpartei nahmen rund 400 Menschen teil, wie die Polizei mitteilte. Innerhalb des Aufzugs sei Pyrotechnik gezündet worden. Wegen «ausländerfeindlicher Gesänge und Rufe» werde wegen Volksverhetzung ermittelt. 

Ein Jugendlicher steht im Verdacht, Pyrotechnik auf einen Polizisten geworfen zu haben. Der Beamte erlitt demnach ein Knalltrauma. Gegen den Jugendlichen wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Gegendemonstranten versuchten Streckenblockade

Die Gegenversammlung stand laut Polizei unter dem Motto «Für ein demokratisches Europa! Für ein demokratisches Chemnitz!» beziehungsweise «Naziaufmarsch verhindern! – Kulturhauptstadt feiern!». Mehrere hundert Teilnehmer hätten die Aufzugstrecke der Freien Sachsen blockiert. Deren Route wurde deswegen geändert. 

Einige Kleingruppen der Gegenversammlungen hätten dann versucht, auf diese Strecke zu gelangen. «Anweisungen der Einsatzkräfte wurde nicht Folge geleistet, sodass die Beamten an einigen Stellen unmittelbaren Zwang anwenden mussten», schrieb die Polizei in ihrer Bilanz.

Drohung gegen Stadthalle

Die Polizei sicherte die Versammlungen und den gesamten Eröffnungstag mit einem Großaufgebot ab. Insgesamt waren laut Polizeisprecher Andrzej Rydzik weit über 1.000 Beamte in Chemnitz im Einsatz - auch aus anderen sächsischen Orten sowie aus Brandenburg, Thüringen und Tschechien.

Am Vormittag war telefonisch eine Drohung gegen die Stadthalle eingegangen war, wie die Polizei weiter berichtete. Das Gebäude konnte aber nach einer Absuche regulär geöffnet werden. Die Ermittlungen der Chemnitzer Kriminalpolizei zum Anrufer laufen.

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