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Besucher bewundern gestohlene und zurückgegebene Schmuckstücke im Grünen Gewölbe

Nach mehr als viereinhalb Jahren dürfen Besucher wieder die Juwelen im Grünen Gewölbe sehen.  / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Nach mehr als viereinhalb Jahren dürfen Besucher wieder die Juwelen im Grünen Gewölbe sehen. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Besucher bewundern gestohlene und zurückgegebene Schmuckstücke im Historischen Grünen Gewölbe, beeindruckt von der Geschichte des Kunstdiebstahls und den fehlenden Brillanten.

Einen Tag nach der offiziellen Präsentation haben die ersten Besucher des Historischen Grünen Gewölbes die 2019 gestohlenen und später zurückgegebenen Schmuckstücke in ihrer Wandvitrine in Augenschein genommen. Er empfinde «große Freude», sagte ein Dresdner, der Freunde aus Frankreich durch Sachsens Schatzkammermuseum führte. 

Ihn schockieren noch immer Brutalität und Respektlosigkeit gegenüber den Kunstschätzen und dem Museum. «Aber die Freude überwiegt», bekannte der 65-Jährige und machte seinen Freunden vor, wie die Juwelendiebe mit Äxten Löcher in das Spezialglas der Vitrine schlugen, um an die funkelnden Diamanten und Brillanten zu kommen - und sie dann aus ihren Befestigungen oder auseinanderrissen.

Am ersten Öffnungstag mit der nun üppiger bestückten Wandvitrine für die drei wichtigsten barocken Juwelengarnituren-Ensembles materiell und stilistisch zusammengehörender Schmuckstücke - waren «bis auf wenige Restkarten» ausverkauft, sagte eine Sprecherin der SKD.

Spektakulärer Kunstdiebstahl im November 2019

Der Kunstdiebstahl am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten in Deutschland. Die Täter erbeuteten 21 einzigartige historische Schmuckstücke der Juwelensammlung des 18. Jahrhunderts und verursachten über eine Million Euro Schaden. Fünf junge Männer aus dem Remmo-Clan waren im Mai 2023 vom Landgericht Dresden zu Haftstrafen verurteilt worden, wegen Diebstahls sowie Brandstiftungen an einem Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses und einem Stromverteiler. Am Ende der Beweisaufnahme hatten sie kurz vor Weihnachten 2022 über ihre Verteidiger den zahlenmäßig größten Teil der Beute zurückgegeben.

Vor der Wandvitrine mit der Diamantrosen- und Brillantgarnitur und dem Brillantschmuck der Königinnen herrschte am Mittwoch kurz nach Öffnung des weltberühmten Museums im Erdgeschoss des Residenzschlosses fast ehrfürchtige Ruhe. Die Menschen lasen interessiert die digital auf einer Stele daneben geschilderte Geschichte des Kriminalfalls, der auch international Schlagzeilen machte, und betrachteten lange die Beutestücke. Ab Donnerstag sind die Öffnungszeiten jeweils bis 20.00 Uhr verlängert. Der Zugang ist nur mit Zeittickets möglich und terminiert, um die teils frei auf Konsolen stehenden Exponate aus mehreren Jahrhunderten zu schützen. 1.000 Freikarten für September, die die SKD im Internet ausgelost haben, waren am Dienstagabend weg, wie eine Sprecherin berichtete. 

Einige prominente Objekte weiter verschwunden

Die von den Juwelendieben in der Novembernacht arg geplünderte historische Vitrine war schon knapp anderthalb Jahre danach repariert und wieder eingerichtet. Nur die Stücke der Brillant- und der Diamantgarnituren, die die Diebe verschonten, oder die sie durch die mit einer Axt ins Glas gehauene Löcher nicht zu fassen bekamen, lagen an ihrem angestammten Platz: Knöpfe, Schnallen und Perlenketten. Nun sind viele Lücken gefüllt, drei prominente Objekte mit großen Steinen aber weiter verschwunden - darunter die Epaulette - ein Schulterschmuck - mit dem «Sächsischen Weißen», einem Brillanten von fast 50 Karat, den Fachleute zu den weltweit wichtigsten Diamanten rechnen.

 

 

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