Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) hat 86 Jahre nach der Pogromnacht zur Bekämpfung von Antisemitismus und Hetze aufgerufen. Die Geschehnisse in der Nacht haben gezeigt, «wie schnell aus Ausgrenzung und Hetze mörderische Gewalt werden kann», teilte die Ministerin mit. Umso wichtiger sei es demnach, jeder Form von Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit entschieden entgegenzutreten.
Dabei verweist das Ministerium auf die Arbeit des Demokratie-Zentrums Sachsen im Sozialministerium. Darin werden unter anderem Engagierte und Betroffene rassistischer Gewalt beraten und Unterstützung für Kommunen angeboten. Zudem werden den Angaben zufolge von Strategien gegen Antisemitismus und Verschwörungsideologien entwickelt, beispielsweise in Modellprojekten wie «Debunk» von der Amadeu Antonio Stiftung oder dem Projekt «Gibt’s doch gar nicht» des HATiKVA e.V.
In der Pogromnacht am 9. November 1938 begannen die bis dahin schwersten Ausschreitungen gegen Juden seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland 1933. Dabei wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört und tausende jüdische Bürgerinnen und Bürger misshandelt, verhaftet oder ermordet.
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