In der neuen Spielzeit 2025/2026 will das Staatstheater Cottbus unter anderem auf Gemeinsamkeit und Austausch setzen. «Entscheidend ist für mich das wir», sagte der designierte Intendant und Operndirektor Hasko Weber. «Ich verstehe das ganz konkret als den täglichen Versuch, sich aufeinander einzulassen.»
17 Stücke aus Schauspiel, Musiktheater und Ballett feiern ab September Premiere, wie das Theater mitteilte. Auch mehrere Uraufführungen sind dabei. Auf dem Programm stehen neben acht philharmonischen Konzerten unter anderem auch Familien- und Sonderkonzerte.
Weber übernimmt in der kommenden Spielzeit übergangsweise für ein Jahr die Leitung für das Mehrspartentheater. «Für mich ist das eine wirklich herausfordernde Aufgabe», sagte der gebürtige Dresdner bei der Vorstellung des neuen Spielplans. «Ich trete hier nicht an, um etwas abzugeben, sondern ich trete an, um etwas Neues zu machen und etwas zu übergeben.» Weber folgt damit auf Stephan Märki. Ab der Spielzeit 2026/2027 übernimmt Berthold Schneider die Intendanz.
Schauspiel-Sparte bekommt neuen Direktor
Neuer Schauspieldirektor wird Raban Witt. Den Auftakt beim Schauspiel bildet «Der Hauptmann von Köpenick» nach Carl Zuckmayer, inszeniert von Sebastian Hartmann. «Das Besondere ist eben die Kombination von diesem Stoff mit diesem Regisseur», sagte Witt. Bei Hartmann denke man an bildstarke und exzessive Schauspielabende, aber nicht als Erstes an Komödien. «Er möchte aber diese Komödie sehr ernst nehmen.»
Uraufgeführt wird unter anderem «Die schönste Version» nach dem Roman von Ruth-Maria Thomas, einer Autorin aus Cottbus. In dem Stück gehe es um häusliche Gewalt und wie die Protagonistin sich dagegen wehrt. In der Oper «AscheMOND oder The Fairy Queen» übernimmt die gehörlose Tänzerin und Schauspielerin Kassandra Wedel die Titelrolle. Elemente der Gebärdensprache prägen auch die Partie des Chores, hieß es.
Hausbesuche des Intendanten
Wer sich mit dem neuen Intendanten austauschen möchte, kann ihn sich im wahrsten Sinne direkt ins Wohnzimmer holen. Er komme gerne zu den Cottbuserinnen und Cottbusern nach Hause, besuche aber auch gerne Vereine oder Clubs, die gar nichts mit Theater zu tun haben, sagte Weber. Es gebe bereits zahlreiche Rückmeldungen.
Neu ist auch die TheaterCard 50 als Ergänzung zum bestehenden Abonnement-Angebot. Für 50 Euro können ein Jahr lang spielzeitübergreifend alle Vorstellungen und Konzerte jeweils zum halben Preis besucht werden.
Das im Jugendstil gebaute Cottbuser Theater ist das einzige Mehrspartenhaus (mit Musiktheater, Philharmonischem Orchester, Schauspiel und Ballett) in Brandenburg. Der Kartenvorverkauf für die kommende Spielzeit beginnt am 2. Juni.
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