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Hochwasser: Warnstufe 3 für Chemnitz, Würschnitz und Mulde

Eine Markierung zeigt den Wasserstand an. / Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild
Eine Markierung zeigt den Wasserstand an. / Foto: Fabian Strauch/dpa/Symbolbild

Das Hochwasser steigt weiter in Teilen Sachsens. Flüsse erreichen Hochwasserwarnstufe 2. Überschwemmungen möglich.

Die Hochwasserlage hat sich in Teilen Sachsens verschärft. An mehreren Pegeln der vierstufigen Skala wurde bis Sonntagmittag der Wert für die Alarmstufe 3 erreicht. Konkret betraf das die Chemnitz am Pegel in Chemnitz, die Würschnitz in der Ortslage Jahnsdorf sowie die Zwickauer Mulde in Wechselburg und Colditz. Allerdings gab es auch einen Hoffnungsschimmer. Nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat sich das Regengebiet über Sachsen stark abgeschwächt. Deshalb werde es nicht wie befürchtet zur Alarmstufe 4 kommen.

Die Schneeschmelze werde aber dazu führen, dass noch an weiteren Pegeln der Wert der Alarmstufe 3 überschritten wird - etwa an der Zschopau, der Freiberger Mulde und der Vereinigten Mulde, sagte Uwe Büttner, diensthabender Hydrologe im Landeshochwasserzentrum. In Grimma wurden die Fluttore geschlossen. «In den übrigen Flussgebieten sieht es entspannter aus.» Vereinzelt würden die Richtwerte der Alarmstufe 2 und der Alarmstufe 1 überschritten. Das sei aber nicht sonderlich dramatisch. Die Niederschläge, die in den kommenden 48 Stunden noch fallen sollen, seien relativ gering und würden die Schneeschmelze nicht wesentlich beschleunigen. Dennoch wollte Büttner keine Entwarnung geben. «Man sollte weiter beobachten die Situation, aber ohne Angst haben zu müssen, dass es zur Katastrophe kommt», sagte der Experte.

In Chemnitz und Umgebung gab es infolge von Hochwasser und Oberflächenwasser Straßensperrungen, so auf der Bundesstraße 180 in Burkhardtsdorf. Die Stadt Chemnitz warnte am Morgen die Einwohner vor Überschwemmungen. Die Hochwasserwarnstufe 3 bedeute, dass Überflutungen in bebauten Gebieten auftreten und große Schäden anrichten können, hieß es in einer Mitteilung. Außerdem bestehe unter Umständen Gefahr für Leib und Leben. Die Bevölkerung wurde gebeten, sich von Fließgewässern fernzuhalten, Kellerräume, Unterführungen und ähnliches zu meiden und überflutete Bereiche weder zu Fuß noch mit Fahrzeugen zu durchqueren.

In Sachsen hatte es an mehreren Tagen in Folge stark geregnet, im Hügel- und Bergland geschneit. «Die weiße Pracht hält jedoch nicht an, weil bereits am Heiligabend ein durchgreifender Tauprozess einsetzt», hieß es. Schwerpunkt war das Flussgebiet der Mulden - der Zwickauer Mulde, der Freiberger Mulde und der Vereinigten Mulde. Weitere Hochwasserwarnungen gab es für die Elbe, die Flussgebiete der Lausitzer Neiße, die Nebenflüsse der Oberen Elbe und der Oberen Weißen Elster. In Dresden betrug der Elbe-Pegelstand am Sonntagnachmittag 4,50 Meter, normal sind zwei Meter.

Aus Daten des Deutschen Wetterdienstes ging am Sonntag hervor, wie stark Niederschläge einzelne Teile Sachsens in den vergangenen Tagen betrafen. So fielen in Tannenberg (Erzgebirge) von Samstagvormittag bis Sonntagvormittag 69,1 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - der höchste Wert in Freistaat. Dahinter rangierten Stollberg-Gablenz (58,7) und Pockau-Forchheim (58,3).

Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen Pirna teilte am Sonntag mit, dass bereits seit Samstag Maßnahmen an den Stauanlagen laufen. Ziel sei es, die Abflüsse im Unterlauf der Anlagen so zu steuern, dass Überschwemmungen möglichst vermieden oder gemindert werden. «Auf diese Weise leisten die sächsischen Talsperren erneut einen wirksamen und unverzichtbaren Beitrag zum effektiven Hochwasserrisikomanagement in Sachsen», betonte Geschäftsführer Eckehard Bielitz. Dafür würden die sogenannten Hochwasserrückhalteräume der Talsperren und Rückhaltebecken eingestaut. Das Wasser werde dort zwischengespeichert und verzögert an den Unterlauf abgegeben.

Als Folge von Regen und Schneefall hatten Polizei und Feuerwehren im Chemnitzer Raum am Samstag alle Hände voll zu tun. Winterglatte Fahrbahnen sowie umgestürzte Bäume führten zu teils erheblichen Verkehrsbehinderungen, teilte die Polizeidirektion Chemnitz am Sonntag mit. Zudem habe es deutlich mehr Verkehrsunfälle gegeben. Die Beamten hätten bis in die frühen Morgenstunden des Sonntag mehr als 120 entsprechende Unfälle aufgenommen.

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