Für gleiche Arbeitsbedingungen in Ost und West soll ab Montagfrüh das Werk von ZF Getriebe in Brandenburg/Havel für einen Tag stillstehen. Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie von Berlin, Brandenburg und Sachsen hat die IG Metall für Sonntag und Montag zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.
Auch die Beschäftigten in den Leipziger Werken der Autokonzerne Porsche und BMW rief die IG-Metall ab dem späten Sonntagabend beziehungsweise ab Mitternacht zum Warnstreik auf.
Der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt hatte am späten Donnerstagabend die Arbeitskampfmaßnahmen genehmigt, bei denen den Teilnehmern Streikgeld zusteht.
Ziel sei 30 Jahre nach der Wiedervereinigung die Angleichung der Ost-Arbeitsbedingungen an die westlichen Standards mit der 35-Stunden-Woche, kündigte die Gewerkschaft an. Laut Gewerkschaft arbeiten die Beschäftigten in den Ost-Bundesländern für das gleiche Gehalt wöchentlich drei Stunden mehr. Berechnet auf den Stundensatz liege der Gehaltsunterschied bei 8,5 Prozent, den die IG Metall in einem «tariflichen Angleichungsgeld» nachfordert. Die Forderung nach diesem Angleichungsgeld sei in der Metall- und Elektroindustrie weiterhin offen.
In bislang ergebnislosen Verhandlungen hatten die Arbeitgeber darauf bestanden, den in Nordrhein-Westfalen erreichten Pilotabschluss für die Metall- und Elektroindustrie ohne weitere Angleichung zu übernehmen. Dies ist inzwischen in allen anderen Tarifgebieten geschehen, so dass der IG-Metall-Vorstand die Abschlüsse einschließlich des VW-Haustarifvertrags annahm und damit wirksam werden ließ. Der Beschluss zu den Ost-Warnstreiks gilt bis zur nächsten Vorstandssitzung am 4. Mai, wie die Gewerkschaft am Freitag mitteilte.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH