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Niedriglohnsektor mit höherem Mindestlohn geschrumpft

Mit der Erhöhung des Mindestlohns im Herbst vergangenen Jahres ist der Niedriglohnsektor in Sachsen deutlich geschrumpft. Wie das Statistische Landesamt in Kamenz am Dienstag mitteilte, arbeitete knapp jeder sechste abhängig Beschäftigte (17 Prozent) in Sachsen im Oktober 2022 im Niedriglohnsektor. Ein halbes Jahr zuvor haben noch 24 Prozent in niedrig entlohnten Jobs gearbeitet. Hierunter fallen alle Beschäftigungsverhältnisse, die mit weniger als zwei Drittel des mittleren bundesweiten Stundenverdienstes entlohnt werden.

Damit wurden laut Statistikamt im Oktober rund 290.000 Jobs unterhalb der Niedriglohnschwelle von 12,76 Euro brutto je Stunde entlohnt. Das seien rund 110.000 Jobs weniger als im April 2022, als im Freistaat noch 400.000 Beschäftigungsverhältnisse unterhalb der damaligen Niedriglohnschwelle von 12,50 Euro lagen.

Der gesetzliche Mindestlohn war im vergangenen Oktober von 10,45 Euro pro Stunde auf 12,00 Euro angehoben worden. Für 2024 hat die Mindestlohnkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern sich auf eine weitere Erhöhung auf 12,41 Euro verständigt.

Seit Einführung des Mindestlohns 2015 habe sich für viele Menschen in Sachsen auf dem Gehaltszettel spürbar etwas verbessert, sagte Arbeitsminister Martin Dulig. Jetzt aber fräßen die steigenden Preise die höheren Löhne auf. Die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 12,41 Euro reiche daher nicht aus. Der Mindestlohn müsse stärker steigen, forderte der SPD-Politiker.

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