Nach der ergebnislosen zweiten Tarifrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen soll es in Sachsen weitere Arbeitsniederlegungen geben. Schon für diesen Mittwoch hat die Gewerkschaft Verdi zu einem ganztägigen Warnstreik in Dresden aufgerufen, wie sie am Abend mitteilte. Daran beteiligen sollen sich Mitarbeiter der Stadtverwaltung, des Städtischen Klinikums, des Bundeswehrdienstleistungszentrums, des Militärhistorischen Museums und der Wasserschifffahrtsverwaltung.
Der Aufruf zum ganztägigen Warnstreik richtet sich an Tarifbeschäftigte, Auszubildende, Studierende und Praktikanten in Dresden. Die Streikenden treffen sich demnach am Morgen im Gewerkschaftshaus. Am Mittag soll es eine Streikdemonstration geben.
Die Beschäftigten der Kindertageseinrichtungen beteiligen sich nicht. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hatte sie für diesen Donnerstag (20. Februar) zu einer ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen - für den Fall, dass es zuvor keinen Tarifabschluss gibt.
Auch Erzieher sollen bald streiken
Der Sächsische Erzieherverband (SEV) kündigte verstärkten Druck durch Warnstreiks nach den Winterferien an, wie es in einer Mitteilung des Verbands hieß. Die Ferien enden am 1. März.«Diese Tarifrunde ist für die sächsischen Erzieherinnen und Erzieher von großer Bedeutung. Doch am Verhandlungstisch gibt es keine Fortschritte. Die Arbeitgebenden müssen nun mit einer deutlichen Reaktion der Beschäftigten rechnen», erklärte Alexandra Pfeifer vom SEV.
Verdi und der dbb verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Diese arbeiten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Kitas, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben oder an Flughäfen. Auch Feuerwehrleute und Bundespolizisten gehören dazu.
«Mehr-Zeit-für-mich-Konto»
Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro pro Monat. Zudem sollen zusätzliche freie Tage sowie ein «Mehr-Zeit-für-mich-Konto» eingeführt werden. Diese Maßnahmen seien notwendig, um die hohe Belastung in den Kitas und Horten zu reduzieren und die Qualität der Betreuung langfristig zu sichern, so der Sächsische Erzieherverband.
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