Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen ist im November im Vergleich zum Oktober um etwa 1.100 auf rund 138.500 Menschen gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt damit weiter bei 6,5 Prozent, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz mit. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,1 Prozent.
Insgesamt meldeten sich im Berichtsmonat November 2024 25.700 Menschen in einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 26.800 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. November vorlag.
Der Chef der Regionaldirektion, Klaus-Peter Hansen, nannte den leichten Rückgang erfreulich. «Dieser Rückgang der Arbeitslosigkeit ist durch unsere Investition in die Qualifikation der Menschen und durch Krankheitsabmeldungen verursacht und weniger durch das Wirtschaftsgeschehen», sagte er. Die unsichere Wirtschaftslage und die konjunkturellen Risiken wirkten sich weiter auf den Arbeitsmarkt aus.
Fachkräfte mit guten Jobchancen
So seien auch im November über eintausend mehr Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos geworden, als sich in Arbeit abmelden konnten. «Dennoch möchte ich Mut machen: Besonders Fachkräfte haben vergleichsweise gute Jobchancen», so Hansen.
Von den knapp 32.700 bei den Arbeitsagenturen gemeldeten freien Stellen sind 61 Prozent (19.800) für ausgebildete Fachkräfte, 12 Prozent für Spezialisten wie Meister oder Techniker (4.000) und zehn Prozent für Experten mit einem akademischen Abschluss (3.300) gemeldet. Die meisten freien Stellen sind ab sofort (94 Prozent), unbefristet (94 Prozent) und in Vollzeit (87 Prozent) zu besetzen sind.
Sinkende Arbeitslosigkeit in fast allen Landkreisen
In fast allen Landkreisen und Städten ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Oktober gesunken. Den kräftigsten Rückgang gab es in Dresden (minus 1,9 Prozent) und in den Landkreisen Meißen (minus 1,7 Prozent) und Bautzen (minus 1,7 Prozent). Einen leichten Anstieg gab es hingegen im Landkreis Nordsachsen (plus 0,4 Prozent) und in Görlitz (plus 0,3 Prozent).
Wie schon im Oktober haben der Erzgebirgskreis und die Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge mit 5,1 Prozent die niedrigsten Arbeitslosenquoten. Auch beim Schlusslicht Chemnitz mit 9,0 Prozent gab es keine Veränderung.
DGB: Keine Entwarnung auf Arbeitsmarkt
Der sächsische Bezirksvorsitzende beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), Markus Schlimbach, sieht laut einer Mitteilung in den Zahlen keinen Grund zur Entwarnung. Er forderte ein klares Signal zur Sicherung der Wirtschaft und der Arbeitsplätze in Sachsen: «Jetzt muss in die Qualifizierung und Weiterbildung investiert werden, damit die offenen Stellen schnell besetzt werden und die Menschen wieder in Arbeit kommen.» Die geplanten Kürzungen im Haushalt der Bundesagentur für Arbeit wären Gift angesichts der aktuellen Unsicherheit.
Mehr Handwerksauszubildende in Ostsachsen
Ein positives Signal gibt es vom Ausbildungsmarkt bei den Handwerksbetrieben in Ostsachsen. Bis Ende November fingen dort mehr als 2.100 junge Menschen eine duale Ausbildung an, wie die Handwerkskammer Dresden mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem leichten Plus von rund 3,2 Prozent.
Das schwierige konjunkturelle Umfeld gehe auch am Handwerk nicht spurlos vorüber, sagte Hauptgeschäftsführer Andreas Brzezinski laut Mitteilung. «Dennoch wollen die Unternehmen sich ihre Fachkräfte von morgen mit der Ausbildung im eigenen Betrieb sichern.» Auf der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer sind aktuell noch rund 540 offene Stellen registriert.
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