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Alternatives Lehr­amts­prakti­kum an aus­gewähl­ten ost­sächsi­schen Ober­schulen – Zweite Pilotphase gestartet

TU Dresden
TU Dresden

Im semesterbegleitenden Praktikum können Studierende in die Rolle als Lehrkraft und Lernbegleitung hineinwachsen. Dafür fahren 45 Studierende jeden Freitag an eine Schule in Neusalza-Spremberg, Görlitz, Zittau oder Löbau und begleiten im 4er-Team eine Schulklasse beim Lernen. Durch die praktische Tätigkeit können sie auch Stundenausfall abmildern.

An der TU Dresden ist die zweite Pilotphase des Projekts für die Erprobung einer besseren Theorie-Praxis-Verzahnung im Lehramtsstudium gestartet. Im semesterbegleitenden Praktikum können die teilnehmenden Studierenden einerseits in die Rolle als Lehrkraft und Lernbegleitung hineinwachsen und andererseits durch die praktische Tätigkeit den Stundenausfall in ostsächsischen Schulen abmildern. Dafür fahren etwa 45 Studierende nach den Herbstferien jeden Freitag an eine Schule in Neusalza-Spremberg, Görlitz, Zittau oder Löbau und begleiten im 4er-Team eine Schulklasse einen ganzen Tag beim Lernen.

Innovative Lernformate statt Unterrichtsersatz

In den vier teilnehmenden Schulen in der Lausitz geht es jedoch nicht darum, fehlende Lehrkräfte zu ersetzen und regulären Unterricht zu halten. Vielmehr sollen die Studierenden zusätzliche Angebote für kleinere Lerngruppen ermöglichen, die die Schüler:innen fördern, beim Lernen unterstützen und für die im normalen Fachunterricht kaum Zeit bleibt. Dazu gehören beispielsweise Leseförderung, Projektarbeit oder die selbstständige Arbeit in sogenannten Lernbüros.

Ende September führte Projektleiterin Prof.in Dr.in Anke Langner die Studierenden gemeinsam mit Julia Nowak und Katja Kuritz, Mitarbeiterinnen an der Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Inklusive Bildung, in den Ablauf, die Schwerpunkte der Arbeit mit den Schüler:innen und die Angebote zur projektbegleitenden Professionalisierung ein. In den ersten Oktoberwochen lernten die Lehrkräfte in Ausbildung zunächst an ihren Praktikumsschulen die Mentor:innen und unterstützenden Kolleg:innen kennen und machten sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut. Zusammen bereiteten sie die ersten gemeinsamen Lerntage vor. Nach den sächsischen Herbstferien starteten diese dann für das Klassenteam und die Schüler:innen.

Professionalisierung für Lehrkräftenachwuchs an der TU Dresden

Unterstützt werden die Studierenden in regelmäßigen Reflexionen mit den Projektleiterinnen, einem Format, in dem die praktischen Erfahrungen mit der an der Hochschule gelehrten Theorie verbunden werden, sowie durch die Kollegiale Fallberatung. In diesem Angebot zur Professionalisierung für Lehramtsstudierende der Erziehungswissenschaftlichen Lehr- und Forschungswerkstatt (ELF) können die angehenden Lehrkräfte in einem Peer-Setting ihre beruflichen Handlungskompetenzen entwickeln, die eigenen pädagogischen Ansätze reflektieren und Lehrmethoden verbessern.

Beim alternativen Lehramtspraktikum an ausgewählten ostsächsischen Oberschulen profitieren die Studierenden von den Erfahrungen mit dem semesterbegleitenden Praktikum an der Universitätsschule Dresden. Dieses Format entwickelt Prof. Anke Langner gemeinsam mit der Schulgemeinschaft und den Studierenden kontinuierlich weiter für eine bessere Theorie-Praxis-Verzahnung bereits früh im Studium.

Erfolgreiche erste Pilotphase im Sommer 2024

Vom 01.05.-15.06.2024 wurde eine erste Pilotphase an zwei Schulen in Weißwasser und Zittau durchgeführt. Viele von den 14 Studierenden, die in diesen sechs Wochen in kleinen Gruppen neue Lehr-Lernformate mit motivierten Schülerinnen und Schülern erproben konnten, setzen das Praktikum nun fort. Sie haben die erforderliche Studienleistung bereits erbracht, können aber in diesem Rahmen Berufspraxis und Studierendenjob wieder sehr gut miteinander verbinden.

Fördernde Organisationen

Die erste Pilotphase wurde möglich durch die finanzielle Unterstützung des Deutschen Zentrums für Astrophysik (DZA) in Görlitz. Die zweite Phase wird vom ebenfalls in Görlitz ansässigen Center for Advanced Systems Understanding CASUS, einem Institut des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf, gefördert. Zudem wird das Projekt mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes (SMK und SMWK) und erhält Fördermittel der TÜV SÜD Stiftung. Die Kommunen vor Ort unterstützen bei der Unterbringung der Studierenden und ermöglichen so eine gemeinsame Vorbereitung im Klassenteam am Vorabend für einen frischen Start in den Lerntag mit den Schüler:innen.

Über die Universitätsschule Dresden

Die Universitätsschule Dresden ist ein gemein­sames Projekt der Landes­haupt­stadt Dresden und der Technischen Universität. Sie ist eine öffentliche und kostenfreie Gemeinschaftsschule in städtischer Trägerschaft, an der unter wissen­schaft­li­cher Begleitung innovative Formen des Lehrens und Lernens erprobt werden. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsschule für zukünftige Lehrkräfte und künftig auch Weiter­bildungs­schule für Lehrer:innen. Wissenschaftlich begleitet wird der Schulversuch von der Forschungsstelle ForUS an der TU Dresden.

    Informationen zum Forschungsprojekt an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/gsw/unischule
    Informationen zur Universitätsschule Dresden: https://universitaetsschule.org

Auf verschiedenen Social-Media-Kanälen finden Sie unter @unischuleTUD Einblicke in das Forschungsprojekt und den Schulalltag: Facebook, X-Twitter, Instagram, YouTube und LinkedIn. Neuigkeiten aus dem Projekt Universitätsschule Dresden lesen Sie auch regelmäßig im Newsletter des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften.