Mit dem neuen Semester bieten die 15 Volkshochschulen in Sachsen wieder vermehrt Unterricht vor Ort, setzen aber auch auf Online-Kurse. «Wir freuen uns über die Rückkehr zu den vielen Präsenzkursen. Vorher war dies nur mit starken Einschränkungen möglich», sagte Robert Helbig als Geschäftsführer des Sächsischen Volkshochschulverbandes der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe Unterschiede in den Landkreisen - je nach Corona-Fallzahlen gelten unterschiedliche Regeln. «Aber allgemein konnten wir mit unserer Kursplanung wieder auf normalem Niveau loslegen.»
Dazu erreichen die Online-Kurse mit 600 Angeboten einen Rekord. «Vor Corona gab es das nur vereinzelt. Jetzt können wir Menschen erreichen, die vorher nicht den Weg in die Volkshochschulen gefunden haben», betonte Helbig. Vor allem Eltern und Berufstätige würden die ortsunabhängigen Kurse schätzen, die entweder zeitlich individuell abrufbar sind oder in Form von Online-Konferenzen stattfinden.
Vor der Pandemie (2019) kamen in Sachsen rund 180.000 Teilnehmer auf 16.000 Kurse. Damals verbuchten die Volkshochschulen im Freistaat 400.000 Unterrichtseinheiten, sagte Helbig. «Aktuelle Zahlen haben wir nicht. Wir werden aber darunter liegen, da wir im ersten Halbjahr wenig anbieten konnten.»
An der Volkshochschule Dresden liegen die 10.000 Anmeldungen für dieses Semester noch um 23 Prozent hinter dem Jahr 2019. Die aktuelle 3G-Regel in der Landeshauptstadt, wonach nur Geimpfte, Genesene und Getestete Zutritt haben, könnte ein Grund für den Rückgang sein, sagte Sprecherin Regina Molke. Hinzu komme die Unsicherheit, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln werde. Aber mit 2000 angebotenen Kursen liege die Einrichtung nur knapp hinter dem früheren Herbstangebot.
«Kurse über Dresden mit Stadtrundgängen und Pilzwanderungen an der frischen Luft kommen gut an», erklärte Molke. Zehn Prozent aller Kurse seien online. «Viele entdecken die Vorteile. Elternseminare sind sehr beliebt, beispielsweise mit Tipps für die Pubertät.»
Die Nachfrage nach den 49 Online-Angeboten an der Volkshochschule Zwickau sei teilweise gut, meist aber überschaubar, konstatierte Falk Ester, Pressesprecher des Landratsamtes als Träger der Einrichtung. «Die Menschen, die normalerweise in die Volkshochschule kommen, suchen eher den direkten Austausch mit anderen.»
In nahezu allen Kursen gebe es weniger Interessenten. Die Anmeldungen sanken von 2650 im Herbst 2019 auf 1400 dieses Mal. Nach der Einführung der 3G-Regel im Landkreis Zwickau am 8. September hätten sich einige Teilnehmer wieder abgemeldet, informierte Ester. Auch der Zugang zu Schulräumen, die von der VHS für Kurse mit genutzt werden, sei dadurch erschwert worden - 97 von 414 Kursen seien ausgefallen.
Sächsischer Volkshochschulverband
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH