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Sachsen setzt auf gezielte Talente-Suche im Ausland

Arbeiter stehen auf einer Baustelle eines Wohngebäudes. / Foto: Soeren Stache/dpa-zentralbild/dpa/Symbolbild
Arbeiter stehen auf einer Baustelle eines Wohngebäudes. / Foto: Soeren Stache/dpa-zentralbild/dpa/Symbolbild

Sachsen will dem Fachkräftemangel mit gezielter Talente-Suche auch im Ausland begegnen.

Sachsen will dem Fachkräftemangel mit gezielter Talente-Suche auch im Ausland begegnen. «Unsere Strategie ist in dieser Breite einmalig und wird dazu führen, dass in Sachsen zukünftig die klügsten Köpfe aus aller Welt studieren und später hier zur Wertschöpfung beitragen werden», sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. Das sei entscheidend dafür, der Wirtschaft auch künftig ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. «Wenn wir unseren Wohlstand erhalten und ausbauen wollen, müssen wir die ersten sein, die optimale Konzepte zur Anwerbung junger Talente entwickeln.»

Gemkow zufolge wird dieser Weg mit den jetzt eröffneten Auslandsvertretungen sächsischer Hochschulen professionell beschritten. Das sei die Basis für den Erfolg als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandortes in den kommenden Jahrzehnten. «Allgemeine Migration ist nicht die Antwort auf den Fachkräftemangel in vielen Bereichen des Industrielandes Sachsen. Wir brauchen qualifizierte Zuwanderung aus dem Ausland. Unser Interesse gilt dabei internationalen Talenten, die wir jetzt gewinnen wollen - für eine hochwertige Ausbildung und mit der klaren Perspektive auf einen guten Job und persönliche Entwicklungschancen bei uns in Sachsen.»

Laut Gemkow muss es in erster Linie aber darum gehen, mehr junge Menschen in Sachsen für naturwissenschaftliche Studiengänge zu gewinnen. «Mit besseren Studienbedingungen und Vorbereitungen in den Schulen wird uns das auch gelingen. Dennoch fehlen uns ausreichend junge Menschen, um die kommenden Bedarfe abzudecken.» Deshalb suche man international nach Personal. «Wir haben heute eine in Teilen hoch spezialisierte Wirtschaft, die auf Spezialisten angewiesen ist. Viele - gerade ingenieurtechnische oder auch IT-Berufe und Berufsbilder in der Wirtschaft - setzen eine akademische Ausbildung voraus, das gilt natürlich genauso für die Forschung.»

Nach den Worten von Gemkow muss es gelingen, schon während des Studiums enge Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. «Gerade Wissenschaftler schauen vor allem darauf, wer die besten Bedingungen bietet, um sich in ihrem Fachgebiet als Forscher entfalten zu können. Sachsen ist in vielen Forschungsfeldern internationale Spitze. Hier gibt es eine Vielfalt und thematische Breite in der Spitzenforschung, die inzwischen weltweit wahrgenommen wird, und auch ein attraktives wirtschaftliches und soziales Umfeld.»

«Woran es noch fehlt, sind einfachere Zugänge zu unseren Hochschulen und letztlich auch zur Wirtschaft für Menschen, die zu uns kommen wollen, aber auch die internationale Sichtbarkeit dieser Exzellenz», sagte der Minister. Seit einigen Monaten habe das Ministerium mit den Hochschulen geeignete Zielregionen auf der Welt identifiziert, die zu den Bedarfen in Sachsen passen. «Um eine direkte Anlaufstelle für Studenten und Wissenschaftler vor Ort zu haben, richten wir in den Zielregionen wissenschaftliche Koordinationsbüros ein. Diese Büros zeigen dann die Wege auf, wie etwa angehende Ingenieure, Chemiker, Mathematiker oder IT-Spezialisten an unseren Hochschulen studieren können und welche Voraussetzungen dafür nötig sind.»

Ein Koordinierungsbüro war unlängst in Taiwan eröffnet worden. Es dient vor allem dazu, Spezialisten für die Mikroelektronik in Sachsen zu gewinnen. Dabei arbeitet man mit dem Halbleiter-Konzern TSMC zusammen, der in Sachsen eine Chipfabrik errichten will. «Und es gibt weitere Bestrebungen auch in anderen Ländern.» In der Hauptstadt der indischen Region Tamil Nadu, Chennai, hat die Technische Universität Dresden erste Kooperationen mit dem dortigen Indian Institute of Technology geschlossen. In Usbekistan ist ein Koordinationsbüro unter der Federführung der Bergakademie Freiberg eröffnet worden.

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