loading

Nachrichten werden geladen...

Studie: Schulleitungen in Sachsen überlastet

Nach einer Studie arbeiten Schulleitungen in Sachsen oft am Limit. (Archivbild) / Foto: Christophe Gateau/dpa
Nach einer Studie arbeiten Schulleitungen in Sachsen oft am Limit. (Archivbild) / Foto: Christophe Gateau/dpa

In Schulleitungen laufen alle Drähte zusammen. Das führt dazu, dass Betroffene häufig überlastet sind. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft fordert Abhilfe.

Die Schulleitungen in Sachsen sind laut einer Studie über Gebühr belastet. Wissenschaftler machen das etwa an erhöhten Werten für Burnout-Symptome fest. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) schlägt deshalb Alarm und fordert eine Entlastung. Die Befunde der Studie seien «zum Teil erschreckend» und könnten nicht ohne Folgen bleiben, hieß es. 

In der Befragung gaben 80 Prozent des Leitungspersonals an, manchmal oder den ganzen Tag in hohem Tempo arbeiten zu müssen. Etwa zwei Drittel halten selten oder nie die Pausenzeiten ein. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen sehen zu wenig Freiraum für eine Vor- und Nachbereitung. 51 Prozent der Befragten fühlen sich ausgelaugt, 48 Prozent emotional erschöpft. 

GEW fordert weniger Bürokratie und mehr Unterstützung

«Der Arbeitgeber muss nun schleunigst seiner Fürsorgepflicht nachkommen und Entlastungen für Schulleitungen schaffen, etwa durch weniger Bürokratie und durch zusätzliche Unterstützungskräfte an den Schulen, vor allem durch Schulverwaltungsassistenzen», sagte Claudia Maaß, stellvertretende Vorsitzende der GEW Sachsen. 

Die Studie war im Auftrag der GEW entstanden und durch die Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften im Herbst 2024 durchgeführt worden. Konkret ging es um psychosoziale Belastungen von Schulleitungen. 

Schulleitungen erscheinen trotz Krankheit häufig zur Arbeit

Die Ergebnisse würden im Vergleich zu anderen Berufsgruppen vor allem bei Anforderungen deutlich hervorstechen, betonte der Geschäftsführer der Forschungsstelle, Matthias Nübling. Sie führten zu einer erheblichen Belastung, die nur teilweise durch positive Faktoren kompensiert werden könnten. Zugleich zeige diese Berufsgruppe einen überdurchschnittlich hohen «Präsentismus» - das heißt, sie erscheine häufig trotz Krankheit zur Arbeit.

GEW fordert regelmäßige Erhebung zu Belastungen

«Wir fordern zudem eine bessere Einarbeitung von Leitungskräften, Präventionsmaßnahmen sowie regelmäßige Belastungserhebungen durch das sächsische Kultusministerium, denn um die Herausforderungen an Schulen, gerade in der aktuellen Situation des massiven Personalmangels, meistern zu können, braucht es gesunde Schulleitungskräfte», erklärte GEW-Vize Maaß.

Die Studie zu psychosozialen Faktoren am Arbeitsplatz wurde im Frühjahr 2024 zunächst bei Schulleitungen in Hamburg und Rheinland-Pfalz erstellt. Im Herbst 2024 wurde sie auf Bayern, Hessen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ausgeweitet. In Sachsen nahmen 392 Personen teil. Die Werte aus Sachsen würden sich nicht sonderlich von denen aus anderen Ländern unterscheiden, sagte Nübling.

Landtagsfraktionen sehen großen Handlungsbedarf

Die Fraktionen von Grünen, Linken und der SPD verlangten bessere Arbeitsbedingungen für die Schulleitungen. Neben ihren Hauptaufgaben müssten sie sich auch um aktuelle Probleme wie den Lehrermangel und die Absicherung des Unterrichtes kümmern, sagte Linke-Politikerin Luise Neuhaus-Wartenberg. Die SPD sicherte als Koalitionspartner der CDU weitere Assistenzkräfte zu. Die Grünen forderten vollen Einsatz der Koalition.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Tags:
  • Teilen: