An Sachsens Schulen sind im ersten Schulhalbjahr mehr Unterrichtsstunden ausgefallen. Rund 8,8 Prozent der Schulstunden fanden in der ersten Hälfte des laufenden Schuljahres nicht regulär statt, wie aus einer Statistik des sächsischen Kultusministeriums hervorgeht, über die mehrere Medien am Freitag berichteten. Etwa 40.000 ausgefallene Unterrichtsstunden führt das Ministerium auf einen Warnstreik von Lehrkräften im November und Dezember 2023 zurück. «Ohne die Streiktage läge der Unterrichtsausfallanteil im Vergleich zum ersten Halbjahr des Schuljahres 2022/23 auf dem gleichen Niveau», hieß es.
Besonders hoch war der Anteil ausgefallener Stunden an Förderschulen mit 14,1 Prozent und Oberschulen mit 12,9 Prozent. Der Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, Burkhard Naumann, sagte der «Leipziger Volkszeitung»: «Der Teufelskreis aus Personalmangel und Überlastung an den Schulen dreht sich weiter. Deshalb muss der Freistaat zusätzliches Geld für ein Bildungspaket in die Hand nehmen.»
Die Spitzenkandidatin der SPD Sachsen, Petra Köpping, forderte einen Schulgipfel zum Unterrichtsausfall. Dieser solle als Ziel einen «massiven Ausbau der Assistenzstellen mit gesicherten Einstellungszahlen, schnellerer Lehramtsausbildung, mit verlässlichen Schulhausbaumitteln» haben. Sie betonte, dass die Ursache des Lehrermangels in der Kürzungspolitik der Vergangenheit liege, die die CDU zu verantworten habe.
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