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Stiftung: Organspenden verharren auf niedrigem Niveau

Die Entscheidung für eine Organspende kann auch online hinterlegt werden. (Archivbild) / Foto: Anna Ross/dpa
Die Entscheidung für eine Organspende kann auch online hinterlegt werden. (Archivbild) / Foto: Anna Ross/dpa

Bei den Organspenden ist 2024 der erhoffte Schub ausgeblieben. Das ist auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein Problem, wie neue Zahlen zeigen.

Die Zahl der Organspenden in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Insgesamt wurden 343 Organe gespendet – etwas weniger als im Vorjahr mit 351 Organen, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) mitteilte. Auch bundesweit stagnieren die Zahlen: 2.854 Organe wurden 2024 gespendet, drei weniger als 2023.

Etwa 130 Menschen spendeten in den drei Bundesländern nach ihrem Tod Organe – vier mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter war Sachsen mit 72 Spendern, gefolgt von Thüringen mit 36. In Sachsen-Anhalt spendeten 22 Menschen Organe postmortal. Gleichzeitig stieg die Zahl der Transplantationen in der Region im Vergleich zu 2023 um 17 auf 306. Im Bundesländervergleich liegt die Region Ost damit im Mittelfeld.

Tausende warten weiter

8.260 Menschen stehen bundesweit auf der Warteliste für ein lebensrettendes Organ, davon 281 in Sachsen, 266 in Sachsen-Anhalt und 277 in Thüringen. Allein in der Region werden über 960 Organe gebraucht - besonders benötigt werden Nieren und Lebern.

Mit 11,4 Spendern pro Million Einwohner bleibt Deutschland im internationalen Vergleich zurück. Die Region Ost liegt mit 15,6 Spendern leicht über dem Bundesdurchschnitt. Die DSO betonte, dass die Spendenzahlen weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharren. Weitere Anstrengungen, sie zu steigern, seien unabdingbar, die Lage der Patienten sei dramatisch, sagte der medizinische Vorstand der Stiftung, Axel Rahmel. 

Rahmel appellierte an die Bevölkerung, die Entscheidung zur Organspende schriftlich festzuhalten – etwa in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder digital. Laut DSO hatten 2024 nur 15,3 Prozent der möglichen Spender einen dokumentierten Willen.

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