loading

Nachrichten werden geladen...

Umweltminister kündigt Programm für saubere Bäche an

In Sachsen soll es ein Programm für saubere Bäche geben.  (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
In Sachsen soll es ein Programm für saubere Bäche geben. (Archivbild) / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Wasser ist nicht nur in Zeiten des Klimawandels eine zentrale Ressource. Sachsen hat bereits viel für Gewässer ausgegeben. Dennoch sind viele von ihnen noch immer in einem bedenklichen Zustand.

Sachsen möchte die Qualität in Fließgewässern verbessern. «Wir haben in den zurückliegenden fünf Jahren massiv in die Qualität unserer Flüsse und Bäche investiert. Aber zu viele Gewässer sind noch in einem bedenklichen Zustand. Das müssen wir ändern», sagte Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur und kündigte ein Programm «100 lebendige Bäche für Sachsen» an. Es soll klare Ziele für konkrete Gewässer benennen und Modellprojekte umfassen. 

«Wir haben in den letzten fünf Jahren landauf, landab Flüsse renaturiert. Wir haben zwischen Spree und Pleiße lebendige Flusslandschaften wiederhergestellt. Wir haben alte Flussarme wieder angebunden. Wir haben in vielen Gewässern Wehre und Sohlschwellen zurückgebaut, damit Wasserlebewesen wieder den gesamten Wasserlauf nutzen können», listete der Minister auf.

Man habe vor allem viel Raum für den natürlichen Hochwasserschutz zurückgewonnen - 1.781 Hektar. Das entspreche etwa rund 2.500 Fußballfeldern. Nach den großen Hochwassern in Sachsen sei das neben dem technischen Hochwasserschutz eine extrem wichtige Säule.

Kommunen sollen für den Schutz von Gewässern besser unterstützt werden.

«Und wir sind endlich mit der Rettung des Leipziger Auwalds vorangekommen. Der hat jetzt in wichtigen Bereichen wieder mehr Wasser und vor allem eine Perspektive auf weitere Verbesserungen. Denn er soll Naturschutzgroßprojekt werden», erklärte Günther.

Bei Gewässerschutz gelte es, die Kommunen als Mitverantwortliche noch stärker ins Boot zu holen. «Das heißt, wir müssen als Freistaat eine Schippe drauflegen und wir müssen die Kommunen noch mehr dabei unterstützen, den Zustand der Flüsse und Bäche zu verbessern, die in ihrer Verantwortung sind.»

Günther: Bisherige Anstrengungen reichen noch nicht aus

«Unterm Strich: Wir haben sehr viel geschafft. Aber das reicht noch nicht», sagte Günther. Der Handlungsdruck sei wegen des Klimawandels und des Artensterbens hoch. Es gebe eine rechtliche Verpflichtung aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, für deren Umsetzung zwei Jahrzehnte lang politisch viel zu wenig gemacht worden sei. «Deshalb brauchen wir ein weiterführendes Programm.»

Dem Ministerium zufolge wurden seit 2019 mehr als 600 Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerstruktur und Renaturierung umgesetzt. Allein für die Aufwertung von Gewässern und Renaturierung wurden gut 33 Millionen Euro investiert. 

Nach Angaben des Umweltministeriums gibt es in Sachsen 558 Fließgewässer und 30 sogenannte Standgewässer, die nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie berichtspflichtig sind. Die EU-Wasserrahmenrichtlinie ist seit dem Jahr 2000 in Kraft und sieht vor, dass Fließ- und Standgewässer EU-weit bis zum Jahr 2027 in einen guten ökologischen Zustand zu bringen sind.

Laut Ministerium sind nur knapp 7 Prozent der Fließgewässer und 43 Prozent der Standgewässer in Sachsen in einem guten ökologischen Zustand. Damit befinde man sich bundesweit im Mittelfeld.

 

 

 

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Unterstützt von:

publizer