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Bienenmann- statt Böhmermann-Honig - Imker mit neuer Idee

Imker Rico Heinzig an seinem Stand auf dem historischen Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt in Dresden. / Foto: Robert Michael/dpa
Imker Rico Heinzig an seinem Stand auf dem historischen Weihnachtsmarkt auf dem Neumarkt in Dresden. / Foto: Robert Michael/dpa

Imker Rico Heinzig wehrte sich erfolgreich gegen eine Klage von TV-Satiriker Jan Böhmermann. Der öffentliche «Honig-Streit» scheint beendet - und der Meißner Unternehmer hat ein neues Etikett.

Der durch den «Honig-Streit» zwischen ZDF-Satiriker Jan Böhmermann und dem sächsischen Bienenzüchter Rico Heinzig bekanntgewordene «Beewashing»-Honig geht zur Neige. Seit der letztinstanzlichen Entscheidung im Eilverfahren in der Sache Mitte Juli am Oberlandesgericht (OLG) Dresden ist das auch als Böhmermann-Honig bezeichnete Produkt wieder im Angebot. Die letzten der 3.000 Exemplare will der Meißner Imker nun an seinem Stand auf dem Weihnachtsmarkt an der Frauenkirche Dresden verkaufen. «Wenn die 600 Gläser weg sind, ist er alle», sagte Heinzig. Aber der PR-Profi hat schon Ersatz für das als Böhmermann-Honig bekannte Produkt: Bienenmann-Honig.

Streit um Honig-Werbung mit Böhmermann

Imker Heinzig warb mit Böhmermanns Konterfei und Namen für das umstrittene Produkt und wollte das als Satire verstanden wissen, nachdem der TV-Mann den Bienenzüchter in seiner Sendung «ZDF Magazin Royal» vorführte. In dem Beitrag Anfang November 2023 kritisierte Böhmermann Firmen, die Bienenpatenschaften an Unternehmen vergeben und das als Engagement für Nachhaltigkeit und Artenschutz deklarierten. Er nannte Heinzig und dessen MyHoney GmbH als Beispiele und sprach von «Beewashing» - Begriff für eine Form des sogenannten Greenwashings, also irreführende Werbung mit angeblichen ökologischen Vorzügen eines Produkts. 

Heinzig drehte den Spieß um und versah Honig aus seiner Produktion mit einem «Beewashing»-Etikett, platzierte in einem Dresdner Supermarkt einen Aufsteller, der Namen und Bild des Prominenten mit dem Zusatz «Führender Bienen- und Käferexperte empfiehlt» zeigte. Böhmermann sah seine Persönlichkeitsrechte verletzt, schickte eine Unterlassungsaufforderung und legte dann mit dem Erlass einer einstweiligen Verfügung nach - letztlich ohne Erfolg. Ihm bleibt aber noch der Weg ins Hauptsacheverfahren - eine entsprechende Klage aber ist beim Landgericht Dresden bisher nicht eingegangen.

«Stein des Anstoßes» international preisgekrönt

Heinzig und seiner Firma brachte der «Honig-Streit», der über Wochen Schlagzeilen machte, viel Publicity, Solidarität und sogar eine internationale Auszeichnung ein: mehrere Preise für den «Beewashing Honey» bei den London Honey Awards 2024. Auch vor dem Hintergrund billiger und gepanschter Konkurrenzprodukte etwa aus China plädierte Heinzig für heimischen Honig. «Beim Imker um die Ecke oder im Bioladen ist die Gefahr, dass der Inhalt nicht hält, was das Etikett verspricht, verschwindend gering.»

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