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Chemiepark-Chef: «Katastrophe mit Ansage»

Der Chemiepark-Chef Christof Günther fordert eine Neubewertung der deutschen Energiepolitik. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa
Der Chemiepark-Chef Christof Günther fordert eine Neubewertung der deutschen Energiepolitik. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa

Die Chemieindustrie steht unter Druck. Der Geschäftsführer des Chemieparks Leuna fordert eine andere Energiepolitik und setzt auf russisches Gas.

Der Geschäftsführer des Chemieparks Leuna, Christof Günther, hat der Politik einen falschen Kurs in der Energiepolitik vorgeworfen. «Unsere Wettbewerbsfähigkeit wurde ruiniert», sagte Günther der «Magdeburger Volksstimme». «Energiepreise, Regulierungsdichte und Bürokratielast in Deutschland sind aus Sicht eines global agierenden Konzerns schon lange nicht mehr nachvollziehbar. Darauf weisen wir seit Jahren hin», so Günther mit Blick darauf, dass Dow angesichts hoher Energiepreise einen Rückzug aus dem Mitteldeutschen Chemiedreieck in Erwägung zieht.

Der US-Chemiekonzern Dow prüft verschiedene Optionen, dazu gehören auch eine temporäre Stilllegung oder eine Schließung von Anlagen. Es handelt sich dabei dem Unternehmen zufolge um Anlagen in Schkopau sowie Böhlen.

«Diese Ankündigung ist richtig bitter, denn es ist eine Katastrophe mit Ansage», sagte Günther. Er warnt vor einer Gefährdung von Arbeitsplätzen. «An jedem Chemiearbeitsplatz hängen circa drei weitere Arbeitsplätze in anderen Branchen.»

Der Chemiepark-Leiter fordert einen anderen energiepolitischen Ansatz. «Ein zusätzliches Angebot von Erdgas würde die Preise senken», so Günther. An den Handelsmärkten gebe es bereits die Erwartung, dass eine Friedenslösung für die Ukraine gefunden werde und dann wieder russisches Gas nach Europa strömt. «Wir plädieren für russisches Pipelinegas, weil wir im Vergleich zu Asien und Amerika nicht mehr wettbewerbsfähig sind.»

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