Die Leipziger Linke fordert die Stadt zu einer Klage gegen die Genehmigung zum Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle auf. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion in den Stadtrat eingereicht.
«Seit Jahren ist der Flughafen ein umstrittenes Thema. Auch ohne den geplanten Ausbau sind viele Anwohnerinnen und Anwohner der umliegenden Städte und Gemeinden massiv vom Fluglärm betroffen», sagte Stadtrat Enrico Stange (Linke). Auch das Planfeststellungsverfahren selbst sei auf Kritik gestoßen. Über den Antrag soll in der Ratsversammlung am 21. November abgestimmt werden.
Vorfeldbereich soll um 39 Hektar erweitert werden
Die sächsische Landesdirektion hatte den Ausbau des Flughafens im September genehmigt. Bei dem Projekt soll der Vorfeldbereich um 39 Hektar innerhalb des Flughafenareals erweitert werden, um bestehende Engpässe zu beseitigen und die Abfertigungskapazitäten an das erwartete Sendungsaufkommen bis 2032 anzupassen.
Im Planfeststellungsverfahren wurden laut Landesdirektion mehr als 8.000 Einwendungen und Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Trägern öffentlicher Belange berücksichtigt. Die Einwendungen betrafen vor allem Bedenken hinsichtlich des Lärmschutzes, der Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz sowie der Notwendigkeit des Ausbaus.
Linke warnt vor Gesundheitsbelastung
«Für die Landesdirektion scheinen wirtschaftliche Interessen schwerer zu wiegen als die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger vor Ort», kritisierte Stadtrat Volker Külow (Linke). Eine konstante Lärmbelästigung könne seriösen Studien zufolge schwere Erkrankungen nach sich ziehen, die stetig steigende Zahl der Nachtflüge lasse kaum erholsamen Schlaf zu.
Der Flughafen Leipzig/Halle an der Grenze von Sachsen und Sachsen-Anhalt ist inzwischen der zweitgrößte Fracht-Airport in Deutschland. Für Frachtmaschinen gibt es eine Nachtflugerlaubnis. Die Mitteldeutsche Flughafen AG als Betreiberin will 500 Millionen Euro investieren. Das Versandunternehmen DHL Express plant am Airport die Erweiterung seines Logistik-Drehkreuzes.
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