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Trinity in Zwickau - Kretschmer und Betriebsrat erfreut

Ein Schild weist den Weg zum Werk von Volkswagen in Zwickau. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa
Ein Schild weist den Weg zum Werk von Volkswagen in Zwickau. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa

Die Pläne von Volkswagen, das Modell Trinity in Zwickau zu bauen, sind in Sachsen auf ein positives Echo gestoßen. Von einem «richtigen Signal für die sächsischen Standorte» sprach der kommissarische Gesamtbetriebsratschef von Volkswagen Sachsen, René Utoff, am Freitag. «Mit der SSP-Plattform kommt eine zukunftssichere Perspektive nach Zwickau.» Er verwies darauf, dass auch das Thermomanagement für die Plattform nach bisherigen Plänen in Sachsen gebaut werden soll: im Chemnitzer Motorenwerk. «So stärkt der Konzern den Produktionsverbund in der Region. Jetzt brauchen wir noch eine tragfähige Perspektive für Dresden.»

Volkswagen will sein geplantes neues Elektroauto-Modell Trinity in Zwickau statt in Wolfsburg bauen. Das teilten Konzern und Betriebsrat am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Betriebsrat und Landesregierung begrüßten die Entscheidung.

Die Entscheidung zeige das Verantwortungsbewusstsein von VW für den sächsischen Standort, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der Deutschen Presse-Agentur. «Betriebsrat und Werkleitung haben intensiv verhandelt und den Vorstand überzeugt.» Von einem «richtigen Signal für die sächsischen Standorte» sprach René Utoff, der kommissarische Gesamtbetriebsratschef von Volkswagen in Sachsen.

In Zwickau - dem E-Auto-Pionier bei Volkswagen - hatten sich zuletzt negative Nachrichten gehäuft. Wegen der schwächelnden Nachfrage nach Elektroautos baut Volkswagen dort Stellen ab. Die Rede ist zunächst von rund 270 Beschäftigten mit befristetem Vertrag, die gehen müssen. Zudem hat das Unternehmen die Betriebsvereinbarung zum Drei-Schicht-Betrieb gekündigt, die Produktion wird in den kommenden beiden Wochen gedrosselt. An dem Standort arbeiten mehr als 10 000 Menschen.

Nun hat Volkswagen den Bau eines neuen Werks in Wolfsburg abgeblasen und will das ursprünglich dort vorgesehene neue Modell Trinity in einigen Jahren in Zwickau bauen. Als Startdatum ist 2028 im Gespräch. Dafür soll im Stammwerk ein neuer Elektro-Golf produziert werden. «Trinity geht nicht nach Wolfsburg, sondern nach Zwickau. Das freut mich sehr für die Kolleginnen und Kollegen dort», erklärte die Konzernbetriebsratschefin Daniela Cavallo in einer Sonderausgabe der Betriebsratszeitung «Mitbestimmen».

Laut Betriebsrat soll der Elektro-Golf das bisherige Modell ID.3 ablösen. Der ID.3 wird bisher in Zwickau und Dresden produziert, noch in diesem Jahr soll zusätzlich eine Endmontage in Wolfsburg starten. 2026 soll im Stammwerk zudem ein Elektro-SUV in der Größe des VW Tiguan hinzukommen, wie VW Ende 2022 angekündigt hatte. Der neue Elektro-Golf würde dann hinzukommen. Beide Modelle sind Teil der Strategie von Markenchef Thomas Schäfer, bekannte Modelle wie Golf, Tiguan und GTI mit Elektromotoren anzubieten.

Trinity war ein Vorzeigeprojekt des früheren VW-Chefs Herbert Diess. Konzernchef Oliver Blume, der Diess vor einem Jahr abgelöst hatte, hatte den ursprünglich für 2026 geplanten Start des neuen Modells um mindestens anderthalb Jahre verschoben. Damit will VW mehr Zeit für die Entwicklung der Software gewinnen. Der Trinity soll das erste Modell auf der neuen SSP-Plattform sein.

Nach Angaben eines Unternehmenssprechers wird das Zwickauer Werk damit das erste, in dem die neue Plattform eingesetzt wird. Demnach soll auch der Nachfolger des Audi Q4 e-tron wie das bisherige Modell in Zwickau gebaut werden. Kristin Oder, Vize-Betriebsratschefin des Zwickauer Fahrzeugwerks sprach in diesem Zusammenhang von einem Vertrauensbeweis. «Der Konzern traut unserem Team in Zwickau zu, wichtige Anläufe im Konzern selbst unter widrigen Bedingungen wie zuletzt bei Corona erfolgreich zu meistern.»

Der Standort Zwickau sei «zur ersten Wahl für das künftige TOP-Modell» auserkoren worden, konstatierte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD). «Ich freue mich, dass uns Volkswagen ein weiteres Argument für den im Freistaat eingeschlagenen - und durchgehaltenen - Weg der Transformation liefert.»

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