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Kontroverse mit Sachsen-Energie um die Kürzung der Schwimmförderung

Dresdens Sportbürgermeister Jan Dornhauser im MDR-Sachsenspiegel.
Dresdens Sportbürgermeister Jan Dornhauser im MDR-Sachsenspiegel.

Dresdens Sportbürgermeister im TV: Vereine wurden über Schwimmförderungskürzung nicht informiert. Eltern fordern vom Chef der Sachsen-Energie in einer Petition Hilfe. Doch sie wird wohl nicht kommen. Mit einer Begründung, die eine Frage aufwirft.

Überraschung für die betroffenen Eltern und ihre Kinder in Schwimmvereinen. Im MDR-Sachsenspiegel erkläre Dresdens Sportbürgermeister Jan Dornhauser (CDU), dass die Vereine über die Kürzung der Schwimmförderung durch die Technische Werke in Dresden vorab nicht informiert wurden. Es geht dem Vernehmen nach um etwa zwei Millionen Euro, die wegfallen sollen. Damit wurde die Miete in den Schwimmhallen für die Vereine bislang bezahlt.

Die Technischen Werke Dresden (TWD) als 100-prozentige Tochter der Landeshauptstadt hätten diese kommunalen Leistungen von 2017 bis 2024 für die Stadt Dresden in Höhe von fast 10 Millionen Euro erbracht haben, so Frank Brinkmann, in Personalunion Chef der TWD und des Versorgers Sachsen-Energie. Jetzt bestehe diese Möglichkeit nicht mehr, so Sachsen-Energie in einer Mitteilung

Das regt die betroffenen Eltern auf. Sie fordern in einer Petition, dass Sachsen-Energie etwas von seinem hohen Gewinn abgibt, um die Förderung aufrechtzuerhalten. Ein Familienvater schlägt sogar vor, eine Million Euro der Förderung über eine begrenzte Aktion zu erwirtschaften: Gut 13.000 Stromkunden müssten nur auf ihre Prämie von 75 Euro für eine Vertragsverlängerung verzichten. Sachsen-Energie erklärte sich dazu aber nicht bereit. 

Die Eltern fragen sich in einem Brief an Dr. Frank Brinkmann, warum eine funktionierende institutionelle Förderung ohne Not eingestellt wird? Zumal die zur Rede stehende Summe nur als kalkulatorische Kosten zu betrachten seien, denn der Bäderbetrieb werde ja uneingeschränkt fortgeführt. Es sei vielmehr zu befürchten, dass der zu erwartende Wegfall der Einnahmen durch die Vereinsbahnen nicht durch neue Kunden ausgeglichen werden können. Somit stehe ein geringe finanzieller Betrag einen immensen immateriellen Schaden bei dem Vereinssport gegenüber.

Eine wichtige Begründung von Sachsen-Energie zum Wegfall der Förderung sind die zu erwarteten jährlichen Investitionen in die Energiewende von  800 Millionen Euro. Die hohe Zahl wurde auf Nachfrage von der Pressestelle des Unternehmens bestätigt. Die Eltern fragen weiter, weshalb  in Anbetracht dieser hohen Summe 320 Millionen Euro an Gewinn ausgeschüttet werden und nicht mehr in die Rückstellung fließen. Abschließend heißt es in dem Brief: "Vielleicht liege ich mit meiner Bewertung falsch, in diesem Falle bitte ich um qualifizierte Klarstellung." (MN/um)

Dresdens Sportbürgermeister Dornhauser erklärte, er wolle die Förderung weiter absichern, habe aber noch keine Idee, wie es gehen könnte.