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Die Windbergbahn – Sachsens erste regelspurige Museumseisenbahn

Am 20.10.2010 erhielt der Windbergbahn e.V. die Konzession zum Betrieb eines Eisenbahninfrastrukturunternehmens (EIU) für die Strecke Freital-Ost – Dresden-Gittersee. Damit erhielt der Freistaat Sachsen seine erste regelspurige Museumseisenbahn.

Obwohl Sachsen sehr viele Erlebnisse im Bereich Eisenbahn gibt, liegt der Fokus doch hauptsächlich auf den Schmalspurbahnen. Dazu kommen ein paar Hochburgen im Regelspurbereich z.B. Dresden-Altstadt oder Chemnitz-Hilbersdorf. Aber dabei handelt es sich profan ausgedrückt um Sammlungen von Fahrzeugen. Alle existierenden Museumsbahnen in Sachsen sind Schmalspurbahnen.

Doch Sachsen gilt nicht umsonst als Pionier der Eisenbahngeschichte. So gibt es im Süden der Landeshauptstadt Dresden, die erste deutsche Gebirgsbahn. Diese wurde 1856 eröffnet und nach dem Vorbild der Semmeringbahn in Österreich erbaut. Die Semmeringbahn ist die erste Gebirgsbahn Europas.

Folgerichtig bezeichnete der sächsische König Johann bei seiner Inspektionsfahrt die Strecke als Sächsische Semmeringbahn. Schnell wie wir Sachsen waren, haben wir damit auch die zweite Gebirgsbahn Europas.


Nun mag man den Begriff Gebirgsbahn im Zusammenhang mit Dresden belächeln, doch die Einordnung erfolgt nach bestimmten Kriterien wie Steigung und Bogenradien. Neben der Steigung zeichnet sich die Windbergbahn vor allem durch ihre Bögen aus. Fährt man einmal die Strecke von Freital-Ost nach Dresden-Gittersee und zurück, hat man sich 7x um die eigene Achse gedreht.

Diese Drehungen vollführt die Bahnlinie im Übrigen auf engstem Raum und fast ohne Kunstbauten. Im Normalfall weisen Bögen bei der Bahn einen Radius von mindestens 200 Meter auf. Auf der Windbergbahn befindet sich mit 85 Metern der wahrscheinlich geringste Bogenradius einer regelspurigen Eisenbahn in Deutschland, vielleicht sogar Europas.

Diese engen Bogenradien zusammen mit der Steigung erforderten von Beginn an die Konstruktion und den Einsatz spezieller Fahrzeuge für die Windbergbahn. Besonders bekannt geworden sind dabei die Aussichtswagen und die Windberglokomotiven der Baureihe 98.0.

Doch zurück zur Gegenwart. Mit der Übergabe der Konzession für die Infrastruktur hat der Windbergbahn e.V. nun erstmalig die Chance die Aufnahme eines Museumsbahnbetriebs voranzutreiben. Fast 20 Jahre fehlende Arbeiten an der Infrastruktur durch die DB Netz AG haben ihre Spuren hinterlassen.

Nun ist es am Verein innerhalb kürzester Zeit die Strecke soweit zu ertüchtigen, das ein Fahrbetrieb aufgenommen werden kann. Nachdem bereits 2011 zusammen mit Partnern ein erster Bahnübergang saniert werden konnte, stehen nun auch für 2012 weitere Gleisbaumaßnahmen an. Für den September 2012 sind dann erstmals seit 14 Jahren wieder öffentliche Fahrten geplant, wenn auch zunächst nur auf einem Teilstück.

Dafür können wir natürlich jede helfende Hand gebrauchen. Neben Gleisbau und Fahrzeugrestaurierung gibt es viele weitere interessante Aufgaben rund um den Aufbau und Betrieb einer Museumseisenbahn. Mehr Informationen zur Windbergbahn gibt es auf unserer Website (www.windbergbahn.de).

Auf alle Fälle lohnt natürlich immer ein Besuch bei uns, zum Beispiel zur Saisoneröffnung in Dresden-Gittersee. Wir sehen uns.

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