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Neue Einblick in jüdische Geschichte - Erbin erhält Fotos

Nadia Vergne (M), Enkelin des jüdischen Fotografen Abram Mittelmann, zieht ein Negativ aus der Hülle. / Foto: Inga Jahn/dpa
Nadia Vergne (M), Enkelin des jüdischen Fotografen Abram Mittelmann, zieht ein Negativ aus der Hülle. / Foto: Inga Jahn/dpa

Nach einem Jahrzehnte langen Streit um den Nachlass des Leipziger Fotografen Abram Mittelmann können dessen Enkelin und Historiker die Negative seiner Bilder nun das erste Mal betrachten. «Das ist für mich ein historischer Moment. Nun können die Fotos erforscht und veröffentlicht werden», sagte die Erbin der Aufnahmen, Nadia Vergne, am Montag in Leipzig. Die insgesamt 1937 Negative befinden sich auf Glasplatten und waren seit 1987 in Besitz zweier Privatpersonen, die den direkten Zugriff jedoch verweigerten.

Mitte September hatte sich die Französin deshalb gemeinsam mit Küf Kaufmann von der Israelitischen Gemeinde Leipzig und dem Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig, Anselm Hartinger, an die Öffentlichkeit gewandt. Die Bilder aus den 1930er Jahren seien vor wenigen Tagen treuhänderisch an den Leipziger Verein Archiv Bürgerbewegung übergeben worden, erklärte Vergne sichtlich erfreut. Sie zeigen überwiegend Porträts von Menschen aus Leipzig und der Stadt. «Deshalb sind sie nicht nur für Historiker, sondern für die ganze Gesellschaft wertvoll», sagte Vergne.

Viele der Glasplatten seien unter anderem durch Kondenswasser beschädigt worden, sagte Hartinger, der bereits einen ersten Blick in den Bestand werfen konnte. «Wir werden den Bestand jetzt richtig sichern und nach modernen Kriterien erforschen.» Geplant sei auch, die Bilder vollständig zu digitalisieren.

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