Pilgern mit dem Rad: Die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien (MGO) und die Stiftung Internationales Begegnungszentrum (IBZ) St. Marienthal in Ostritz haben eine neue Fahrradroute entlang der neun deutschen Stationen der Via Sacra entwickelt. «Mit der Ausweisung dieser Radpilger-Tour greifen wir den Trend des Pilgerns auf. Gleichzeitig profilieren wir die Oberlausitz weiter als Radregion», sagte MGO-Geschäftsführer Olaf Franke am Montag in Ostritz.
Nicht erst seit der Corona-Pandemie steige die Nachfrage nach Urlaub mit Bewegung in der Natur. Die Buchungszahlen zum Aktivtourismus seien deutschlandweit in der vergangenen Saison um ein Fünftel gestiegen. «Diesen Trend spüren auch wir in unserer Region», sagte Franke.
Die gut 260 Kilometer lange Via-Sacra-Radroute führt größtenteils auf bereits ausgewiesenen Radwegen und ruhigen Landstraßen, oft an Flüssen, entlang. «Unsere Aufgabe hieß, einen Rundkurs entlang der Via Sacra unter Einbeziehung weiterer attraktiver Orte zu gestalten», sagte IBZ-Vorstandsvorsitzender und Projektinitiator Michael Schlitt. An der Route liegen unter anderem die Klosterkirche und das Sakralmuseum St. Annen in Kamenz, die Zittauer Fastentücher, das Heilige Grab in Görlitz sowie die Zisterzienserinnenabtei Klosterstift St. Marienthal in Ostritz.
Auf der Via Sacra wird ein Jahrtausend mitteleuropäischer Kultur lebendig. Sie verläuft entlang von Handels- und Pilgerwegen durch die Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen und verbindet in der Dreiländer-Region zwischen Spree und Neiße 20 sakrale Bauwerke und Kunstschätze. Nach Franke gehört die Via Sacra zu einer der bedeutendsten Pilgerrouten im Freistaat.
«Sakrales, spirituelles Reisen wird immer beliebter. Radpilgern ist nun ein neues Angebot in Sachsen - und führt - anders als sportliches Radfahren - bewusst von Station zu Station mit Momenten des Innehaltens», sagt der MGO-Geschäftsführer. Für das neue Angebot gibt es auch einen Reiseführer als Buch und digital.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH