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Sachsens Imker ernten weniger Honig

Ein Imker kontrolliert seine Bienenwaben. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild
Ein Imker kontrolliert seine Bienenwaben. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Sachsens Imker haben dieses Jahr weniger Honig geerntet als im Vorjahr. Im Schnitt seien es knapp 30 Kilogramm gewesen, sagte der Honigobmann des Verbandes Sächsischer Imker, Sven Richter, der Deutschen Presse-Agentur. 2019 waren es mehr als 39 Kilo je Volk. Insgesamt holten die im Verband organisierten Imker mehr als 1070 Tonnen von dem süßen Gold aus den Waben. Und trotz Corona-Pandemie konnten sie mit ihren Bienenvölkern auf Wanderschaft gehen, um Sortenhonige wie Raps, Robinie oder Buchweizen zu ernten. Der Bund hatte die Imkerei im Frühjahr als systemrelevant eingestuft - auch wegen der Bestäubungsleistung von Bienen für viele Pflanzen.

Für den geringeren Ertrag in diesem Jahr machte Richter die Witterung verantwortlich. Vielerorts habe es in die Robinienblüte geregnet, während es vor der Lindenblüte zu trocken gewesen sei. «Die Linde braucht nasse Füße, bevor sie blüht.» Sonst produziere sie nur wenig Nektar für Insekten, erklärte der Fachmann. Waldhonig habe es kaum gegeben. Vermutet werde, dass das auch an dem häufigen Auftreten des asiatischen Marienkäfers liege, sagte Richter. Der vertilge an Bäumen mehr Läuse, die den Honigtau produzieren. Den wiederum sammeln Bienen und verarbeiten ihn zu Waldhonig.

Die geringere Ernte sei für die meisten Imker aber kein Grund zur Sorge. Richter: «Es ist ein Hobby.» In manch anderer Region Deutschlands sei der Honigertrag weitaus schlechter ausgefallen.

Seit Jahren begeistern sich auch in Sachsen immer mehr Menschen für Bienen. Die Zahl der Imker hat sich seit 2010 fast verdoppelt von gut 3800 auf fast 7500 im vergangenen Jahr, wie das Agrarministerium auf Anfrage informierte. Sie halten rund 58 400 Bienenvölker (2010: 35 000). Nicht alle Imker sind Mitglied in einem Verein. Die Imkerei wird größtenteils als Hobby betrieben. «Die Zahl der Berufsimker liegt im einstelligen Bereich», hieß es. Von Seiten des Landes wird die Imkerei finanziell unterstützt, etwa Bildungsangebote, die Anschaffung von Gerätschaften und die Bekämpfung von Krankheiten.

Folgen hatte die Corona-Pandemie dennoch auch für Imker. So hat der Landesverband zahlreiche Schulungen absagen müssen. Er beobachte zudem, dass weniger Kunden an die Haustür kämen, um Honig zu kaufen, sagte Richter. «Vor allem Ältere.» Kunden die ihren Honig regional direkt beim Imker erwerben, müssten im Schnitt etwa 5 Euro für ein 500-Gramm-Glas Blütenhonig zahlen. Sorten wie Waldhonig seien teurer.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Ein Imker kontrolliert seine Bienenwaben. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild