Die Tourismusbranche in Norddeutschland pocht auf eine bessere Anbindung der Urlaubsorte an öffentliche Verkehrsmittel, um Kundenwünschen nach einem umweltfreundlicheren Urlaub besser entgegenkommen zu können. Gerade im ländlichen Raum müssten Anreise und Mobilität vor Ort mit Bahn und öffentlichem Nahverkehr durch Investitionen, neue Fahrzeuge und nachhaltige Angebote verbessert werden, hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung zur Norddeutschen Tourismuskonferenz im emsländischen Papenburg.
Auch eine aus Sicht der Tourismusunternehmen überbordende Bürokratie mache der Branche zu schaffen, hieß es. So müssten Unternehmer im Gastgewerbe 125 gesetzliche Bestimmungen beachten, wovon bis zu 70 Prozent nichts mit dem Unternehmensprozess zu tun hätten, sondern allein für die Behörden ausgeübt würden. Ein Unternehmer mache im Durchschnitt 14 Überstunden pro Woche, um den staatlichen Pflichten nachzukommen. Daher sei der angekündigte Wegfall der Meldescheine für deutsche Gäste in Hotels zu begrüßen. Aber auch inländischen Geschäftsreisenden mit ausländischem Pass sowie Touristen aus anderen Ländern sollte das Ausfüllen des Meldescheins erlassen werden.
Begrüßt wurden die Vereinfachungen bei der Einwanderung von Fachkräften. So muss für Fachkräfte mit Berufsausbildung oder Hochschulabschluss für einen Aufenthaltstitel die Tätigkeit des Eingewanderten - von Ausnahmen abgesehen - nicht in Verbindung mit seiner Ausbildung oder seinem Abschluss stehen. «Gerade im Tourismus müssen zum Saisonstart ausreichend Fach- und Arbeitskräfte bereitstehen», sagte Bernhard Brons, Vorsitzender der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord und Präsident der IHK Ostfriesland und Papenburg: «Daher erwarten wir mit den Neuerungen des Gesetzes klare Regelungen, um die Bearbeitungszeiten so gering wie möglich zu halten.»
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