Die Diakonie Sachsen und die Caritas fordern ein Umdenken bei den geplanten Kürzungen für die Migrationsberatung. Für die verschiedenen Angebote der Migrationsberatung stünden mit dem Entwurf des Bundeshaushaltes 2024 Kürzungen von 30 bis 50 Prozent im Raum, sagte Dietrich Bauer, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Sachsen. «Bereits jetzt entsprechen die Beratungskapazitäten nicht dem Bedarf. Die geplanten Kürzungen sind angesichts dessen absolut kontraproduktiv, kurzsichtig und werden die Gesellschaft teuer zu stehen kommen.»
Er forderte den Ausbau des notwendigen Angebots. «Dies ist dringend erforderlich, um Integration vor Ort zu begleiten und Ratsuchenden ein schnelles Ankommen in Deutschland und damit ihre Integration in Schule, Ausbildung oder in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen», betonte Bauer.
Auch die geplanten Einsparungen bei den psychosozialen Zentren für Geflüchtete hätten schwerwiegende Folgen bis hin zum Aus, sagte Mechthild Gatter, Abteilungsleiterin Fachberatung und Sozialpolitik der Caritas und Flüchtlingsbeauftragte des Bistums Dresden-Meißen. «Ein erheblicher Anteil der geflüchteten Menschen musste traumatisierende Erlebnisse wie Krieg, Verfolgung oder schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen erleben. Eine fehlende Behandlung in diesen Zentren kann zu großem Leid für die Betroffenen führen und stellt häufig ein schwerwiegendes Integrationshindernis dar.»
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